Von der Vergangenheit umklammert
Mooreichen-Skulpturen von Günter Büntig im Oberfahlheimer Kabinett
Oberfahlheim Das Schöne in der Kunst auszuleben kann aufs Glatteis der Befindlichkeiten führen. Denn wo ein Peter Sloterdijk „faustdicke Schönheiten“ in der Kunst fordert, da empfinden die Akteure der bildenden Kunst gern eine Verpflichtung zur Mäßigung. Sloterdijk spielt Reduzierung der Mittel und Schönheit, Fantasie und Konzentration nicht gegeneinander aus. Er fordert Ehrlichkeit im Ausdruck. Ein Künstler wie Günter Büntig, so Vernissageredner Eduard Ohm, gehe mit ebenso großer Ehrfurcht wie Formulierfreude an die gefundene Form seines Ausgangsmaterials, der Mooreiche.
Die „Mooreiche“ ist ein Produkt der irdischen Evolution: Unter meterhohen Schichten von Geröll und Lehm eingeschlossen „überlebte“ das Holz von Kiefern dank der im Holz enthaltenen Gerbsäure. Mit der Zeit wurde das Holz sehr fest – und es dunkelte zu Schattierungen von warmem Braun bis Tiefschwarz nach. Dieser – so Büntig – „mystische, schwarze Urstoff“ ist nicht nur selten und teuer, er beflügelt die Fantasie eines Künstlers auf vielen Ebenen. Indem Büntig die Fundstücke aus diesem Holz zwar überformt, den Ausgangsstoff aber nicht mit Farben oder Lacken verdeckt, beginnt er einen respektvollen Dialog mit der Vergangenheit.
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