
Dicht(er) dran

Marco Kerler bat für sein Projekt „Volkslyrik“ Messebesucher zur Sprechstunde
Manche Schriftsteller verfassen ihre Texte wie ein Angestellter: Morgens Büro, schreiben, Mittagspause, weiterschreiben, Feierabend. Thomas Mann war so einer. Der Ulmer Lyriker Marco Kerler gehört eigentlich nicht in diese Kategorie. Bei der Messe „Kunstschimmer“ im März machte er aber eine Ausnahme: Für sein Projekt „Volkslyrik“ setzte er sich neun Tage lang acht Stunden täglich (mit kurzen Pausen) an einen Tisch. Jeder, der vorbeikam, konnte sich mit Kerler unterhalten, der aus den Gesprächen dann kurze Gedichte destillierte, 100 an der Zahl. Die sind nun auch als Buch erschienen.
Wenn der 31-Jährige heute an die Aktion zurückdenkt, erinnert er sich an die Mühen, die sie ihm bereitete – aber auch an die guten Erfahrungen. Nun ist Kerler einer, der gerne spontan arbeitet – wichtige Einflüsse für ihn sind die Slam-Poesie und die Cut-up-Lyrik der Beatniks. Aber „Volkslyrik“ war anders. Die Idee: Er wollte Gedanken, Erinnerungen und Wünsche der Besucher sammeln. Die Gedichte sollten in einer auch für Nicht-Lyrikfans nachvollziehbaren Sprache und mit einem positiven Grundton geschrieben sein. „Das ist bei mir sonst nicht unbedingt so“, sagt Kerler mit einem Lachen.
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