Die Wende, ganz privat
Die Theaterei Herrlingen hat Eugen Ruges Roman „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ beeindruckend adaptiert
„In Zeiten des abnehmenden Lichts“ war Eugen Ruges Überraschungserfolg – und vielleicht der eine Wende-Roman, der nicht in Klamauk, Klischee, Rührseligkeit oder Überdramatisierung verfiel, sondern sehr menschlich eine DDR im Zustand der Auflösung zeigte. Er tat dies anhand der Lebensläufe der Familie Umnitzer. Theaterdirektorin Edith Ehrhardt hat für ihre Herrlinger Theaterei nun eine Ein-Mann-Bühnenfassung erarbeitet, die mit ihrem Mann Frank Ehrhardt als Darsteller nun Premiere feierte.
Das Stück setzt – wie das Buch – ein bei Erzähler Alexander Umnitzer, der immer nur „raus“ wollte. Raus aus den engen familiären Strukturen, die ihn mit Traditionen und Vorstellungen förmlich erdrückten. Aber auch raus aus dieser DDR, in der man ihn „fortwährend betrogen“ hat, wie er etwa als junger Mann im Waffendienst feststellen muss: „Hier soll ich die Grenze zwischen der kleinen engen Welt, in der ich aufgewachsen bin, und der großen und weiten Welt, die ich nie sehen darf, bewachen.“ Schnell wird aus dem Sohn braver sozialistisch denkender Bürger ein Revoluzzer, der seinem Großvater Wilhelm, einem alten Arbeiterrevolutionär, begeistert zustimmt: „Scheiß auf ein Land, das Helden braucht!“
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