In Weißenhorn brennt schon längst Müll aus dem Atomkraftwerk
Plus Der Bürgermeister ist empört, weil er erst aus der Zeitung erfährt, was auf seine Stadt zukommen könnte. Dabei hat das alles schon begonnen.
Eigentlich ist Wolfgang Fendt ein ruhiger, besonnener Mensch. Aber was der Weißenhorner Bürgermeister am Mittwoch in der Zeitung las, hat ihn ziemlich empört. Seinen Unmut brachte er am Abend im Bauausschuss zum Ausdruck. Wie berichtet, könnten nach der Abschaltung des Kernkraftwerks in Gundremmingen einmal Reste der Anlage im Landkreis Neu-Ulm entsorgt werden – und damit im Weißenhorner Müllkraftwerk landen. „Ich habe bis zum heutigen Tag noch nie davon gehört“, sagte Fendt. Und wenn es so sei, dass radioaktiver Müll, egal ob stark oder schwach strahlend, nach Weißenhorn komme, dann erwarte er, dass die Kommune informiert werde. „Und es nicht aus der Zeitung erfahren muss“, ergänzte der Rathauschef sichtlich verärgert. Es sei ein „absolutes No-Go“, wie man in der Sache miteinander umgehe. Allerdings werden schon jetzt Abfälle aus Gundremmingen in Weißenhorn verbrannt.
Die beiden Stadt- und Kreisräte Franz Josef Niebling (CSU) und Herbert Richter (SPD) versuchten in der Sitzung, die Wogen zu glätten. Doch was sie sagten, machte es aus Sicht des Bürgermeisters nicht besser – im Gegenteil. Denn bereits vier Wochen vor der öffentlichen Beratung im Umwelt- und Werkausschuss des Kreistags war in nicht öffentlicher Sitzung über das Thema gesprochen worden. Die Zeitungsberichte hätten nun sehr viel Unsicherheit und Ängste geschürt, sagte Niebling, obwohl noch gar keine belegbaren Zahlen da seien. Die Artikel seien „hochgebauscht“. Dabei wäre es aus Sicht von Niebling klüger, solche Themen erst einmal in Ruhe zu behandeln und zu prüfen, was dahinterstecke. Dem entgegnete Fendt: „Ich bin der Presse außerordentlich dankbar, dass sie das aufgreift.“
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