
60 Jahre Lebenshilfe Donau-Iller: Vom Elternverein zum großen Arbeitgeber

Plus Nicht lange nachdem die Nazis Menschen mit Behinderung misshandelt hatten, gründen Eltern in Ulm die Lebenshilfe. 60 Jahre später ist sie bei vielen gefragt.

Teile werden verschraubt, Gewinde zusammengedreht, Plastiktüten befüllt und abgewogen. Die Beschäftigten in den Donau-Iller-Werkstätten in Senden übernehmen unter anderem Aufträge für den Neu-Ulmer Autozulieferer und Dichtungsspezialisten Reinz. 220 Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen arbeiten hier, fünf Tage die Woche zwischen 8 Uhr und 15.45 Uhr. Es gibt auch ein umfangreiches Freizeitprogramm: Musik, Sport, Lesen, Malen und mehr. In normalen Jahren zumindest. Jetzt ist vieles nicht möglich, unter anderem, weil die großen Räume wegen der Corona-Abstandsregeln anderweitig genutzt werden. Aber was ist schon normal?
Seit sechs Jahrzehnten arbeitet die Lebenshilfe Donau-Iller an einer Antwort. Am 7. Oktober 1960 haben engagierte Menschen den Ortsverein Ulm der Lebenshilfe gegründet. Wenige Jahre zuvor, in der Nazi-Zeit, waren Menschen mit Behinderung weggesperrt, zwangssterilisiert, ermordet worden. Und davor waren sie in Kellern versteckt worden. „Es war Verzweiflung“, sagt Jürgen Heinz über die Motivation der Ulmer Lebenshilfe-Initiatoren, zu denen auch Inge Aicher-Scholl und Otl Aicher zählten. Verzweiflung darüber, dass es keinen Ort gab, an dem behinderte Menschen gut aufgehoben und betreut waren.
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