
Ein Schritt in Richtung Dorfladen

Die Stadt übernimmt die Kosten für eine Beratung. Diese soll zeigen, ob sich das Projekt lohnt
Rechnet sich ein Dorfladen in Witzighausen – und wie müsste er aufgebaut sein? Um das zu klären, lässt sich der Arbeitskreis Dorfladen von einer Firma beraten, die schon mehrere Dorfläden auf den Weg gebracht hat.
Die Stadträte haben jüngst beschlossen, dass Senden die Kosten für diese Beratung übernimmt. Nach dem Beschluss applaudierten die zahlreichen Bürger aus Witzighausen, die in die Stadtratssitzung gekommen waren. So lange, bis Bürgermeister Raphael Bögge darauf hinwies, dass Klatschen in der Sitzung verboten ist. Die Räte zeigten sich zum großen Teil beeindruckt vom Engagement der Witzighauser Bürger. Es sei „toll, dass sich so viele für das Dorf engagieren“, sagte Eva Simon (CSU). „Wie es weitergeht mit dem Dorfladen, bestimmt ihr mit eurem Einsatz.“
Betreuung funktionierte in Kellmünz und Jedesheim
Die Firma New Way berät Dorfläden in ganz Deutschland und hat unter anderem auch bei den Geschäften in Kellmünz und Jedesheim mitgeholfen. Sie gibt Empfehlungen für den Standort und begleitet den Arbeitskreis bei seinen Plänen. Diese Unterstützung kostet den Arbeitskreis rund 10000 Euro. Deswegen hat die Gruppe aus Witzighausen die Stadt gebeten, diese Kosten zu übernehmen.
Hans Ullrich (SPD) sah in der finanziellen Unterstützung für die Beratung eine Chance für den Arbeitskreis. Auch Helmut Meisel (Grüne) war die „Idee von Anfang an sympathisch“. Im Vergleich zum Sendener Norden sei das restliche Gemeindegebiet zu sehr ausgedünnt. „Es ist gut, dass der Laden in ein städtisches Gebäude kommt.“ Es ist geplant, den Dorfladen in ein noch zu bauendes Haus an der Illerberger Straße zu installieren.
Gute Idee - oder nicht wirtschaftlich?
Arne Sandberg (UBG) waren die Risiken eines Misserfolgs zu hoch. Er habe sich beim mobilen Bäcker umgehört, der vor allem samstags ein gutes Geschäft mache – im Vergleich zum Freitag. „Dann rechnet sich auch ein Dorfladen wirtschaftlich nicht.“ Die UBG-Fraktion stimmte am Ende dagegen.
Claudia Schäfer-Rudolf (CSU) und Georg Schneider (SPD) widersprachen. 10000 Euro seien schon für weniger wichtige Dinge ausgegeben worden. Man müsse schauen, wie und ob sich so ein Dorfladen trägt. „Nur so kann die Gemeinschaft entscheiden, ob man den Schritt wagt“, sagte Schneider. Schäfer-Rudolf plädierte ebenfalls dafür, das Projekt nicht gleich „totzusagen“.
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