Die Geh- und Radwege auf beiden Seiten der Donau von der Adenauerbrücke stromaufwärts bleiben länger gesperrt als bislang geplant. Das teilt das zuständige Staatliche Bauamt Krumbach am Mittwoch mit. Der Grund hierfür sind Verzögerungen beim Baufortschritt der Gründungsarbeiten.
Seit Montag, 26. Mai, sind die Geh- und Radwege gesperrt, um für den Neubau der Adenauerbrücke eine provisorische Geh- und Radwegbrücke zu errichten. Die geplante Freigabe für das Provisorium war ursprünglich für kommende Woche vorgesehen. Am Donnerstag, 3. Juli, sollte es fertig sein. Daraus wird nun nichts. Die Sperrung wird um gut drei Wochen verlängert und dauert bis voraussichtlich Freitag, 25. Juli, an.
Alte Brücke wird für den Geh- und Radweg am Schwörwochenende geöffnet
Das würde zwar heißen, dass die Sperrung auch über das Schwörwochenende anhält. So war es auch in der Mitteilung des Bauamtes zunächst zu verstehen. Auf Nachfrage unserer Redaktion aber teilte Verena Schropp, die zuständige Projektbetreuerin mit, dass die noch bestehende Brücke über das Schwörwochenende geöffnet wird. „Das war eine Forderung der Stadt Ulm“, so Schropp. Ansonsten hätte es an der Stelle nämlich keine Querungsmöglichkeit über die Donau gegeben. Die Umleitung des Donauradwegs erfolgt bislang großräumig über die bekannte „Hochwasserumleitung“ über Wiblingen.
Vielen ist das offensichtlich ein zu weiter Umweg. „Wir haben Riesenprobleme. Die Leute halten sich nicht dran“, sagt Schropp. Radfahrer und Fußgänger würden sich laut Angaben nicht an die Sperrungen halten. „Das ist massiv.“ Folglich sei die Hoffnung groß, dass die Behelfsbrücke bald steht. „Wir hoffen, dass es sich dann entspannt.“
Ähnliche Probleme wie bei der Gänstorbrücke: Reste der alten Adenauerbrücken erschweren die Arbeiten
Als Grund für die Verlängerung der Sperrung gibt das Bauamt an, dass die Baugrundverhältnisse im Bereich der Adenauerbrücke anders sind, als zuvor im Zuge von Vorerkundungen angenommen wurde. Die Folge: Bei den Gründungsarbeiten kommt es zu Verzögerungen. Zudem erschweren zahlreiche Kampfmittelverdachtsfälle die Freigabe der Bauflächen erheblich, heißt es. Dabei soll es sich jedoch um Bauabfälle von der Herstellung der Adenauerbrücke in den 50er Jahren handeln. Wegen der abweichenden geologischen Verhältnisse waren in einigen Bereichen zunächst Austauschbohrungen erforderlich, bevor die vorgesehenen Spundwände gerammt werden konnten.

Die Gründe klingen ähnlich wie schon bei der Gänstorbrücke. Hier sollte der Brückenbereich auf Ulmer Seite eigentlich mithilfe eines sogenannten Vorschubgerüsts abgerissen werden. Doch auch hier wurden unterhalb der Brücke Überreste der alten Brücke im Grund entdeckt, die es nicht ermöglichten, die Stützen für das Vorschubgerüst im Boden zu gründen. Daher erfolgte der Abriss kürzlich auf konventionelle Art und Weise. Größere Bagger brachen die erste Brückenhälfte stromaufwärts ab. (AZ/krom)
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