In diesem Winter starten im Naturschutzgebiet „Langenauer Ried“ mehrere Biotop-Gestaltungsmaßnahmen für Kiebitz, Bekassine und weitere Tierarten. Ab Mai sollen dort Wasserbüffel weiden und die Flächen künftig frei von Sträuchern und Gehölz halten.

Nach einer längeren Planungsphase mit Beteiligung der betroffenen Akteure konnte Ende 2024 mit der Umsetzung des Wiesenbrüter-Schutzprojekts im Langenauer Ried begonnen werden, erklärt das Regierungspräsidium Tübingen. Zwischen Langenau und Günzburg soll eine große Weidelandschaft entstehen, die neue Lebensräume für Wiesenbrüter schafft. Finanziert wird das Projekt durch Ersatzgelder der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg.
In einem zwölf Hektar großen verbuschten Bereich wird an zahlreichen Stellen gearbeitet. Nachdem die Wege instand gesetzt wurden, werden nun stellenweise Gebüsch entfernt und kleine Torfstiche freigelegt. Auf den Feuchtflächen verkehren nur Spezialfahrzeuge, um den Boden und die Vegetation zu schützen. Die beauftragte Firma aus Bayern verfüge über solche Kettenfahrzeuge mit Moorbändern.
Ab März wird der Weidezaun für die Tiere errichtet
In einem weiteren Schritt wird der ehemals aufgeforstete Windschutzstreifen im Osten aufgelichtet. Dieser soll in die zukünftige Weide integriert werden. Ab März wird dann ein Weidezaun errichtet, sodass im Mai die ersten Wasserbüffel auf die Weide kommen können. Die Tiere werden als „Landschaftspfleger“ dafür sorgen, dass die Gehölze nicht überhandnehmen und die Wasserflächen erhalten bleiben, so das Regierungspräsidium.
Mit dem Projekt soll eine überwiegend offene Weidelandschaft entstehen, die für die landesweit hochgradig gefährdeten Tierarten wie Bekassine, Kiebitz oder Großer Brachvogel sowie Gefleckte Heidelibelle und Blaue Schwertlilie neue Lebensräume bietet. Die benachbarten Weiden mit Wasserbüffeln und Robustrindern bei Rammingen werden durch die Wasserbüffelweide in Langenauer Ried ergänzt – das sei ein wichtiger Beitrag zum Biotopverbund extensiver Weideprojekte.

Das Naturschutzgebiet „Langenauer Ried“ zähle in Verbindung mit dem Vogelschutzgebiet „Donauried“ zu den landesweit herausragenden Lebensräumen für Wiesenbrüter, wie die vom Aussterben bedrohte Bekassine, Kiebitz, Großer Brachvogel, Braunkehlchen und Grauammer. Leider seien die Bestände dieser Vogelarten aufgrund Entwässerung sowie fehlender offener Nahrungs- und Bruthabitate rückläufig. Mit dem direkt angrenzenden bayerischen Leipheimer Moos, das ebenfalls mit großflächiger extensiver Beweidung gepflegt wird, werden länderübergreifende Moorschutzziele verfolgt. (AZ)
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