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Berge von illegalem Müll in Ulm: Jetzt startet eine Kampagne

Ulm

Kampf gegen wilden Müll

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    Immer wieder kommt es zu solchen Bildern am Theodor-Heuss-Platz.
    Immer wieder kommt es zu solchen Bildern am Theodor-Heuss-Platz. Foto: EBU

    Täglich gehen bei den Entsorgungsbetrieben der Stadt Ulm (EBU) eine Vielzahl von Beschwerden über illegal abgelagerten Abfall und Sperrmüll ein. Ein Schwerpunkt dabei ist die Ulmer Weststadt. Vor allem am Theodor-Heuss-Platz sehe es häufig katastrophal aus. So kann es nicht weitergehen, findet das Team Abfallberatung der EBU und startete jetzt eine Aufklärungskampagne in der Weststadt.

    „Regelmäßige Müllkontrollen sind eine Notwendigkeit, die wir auch praktizieren“, sagt EBU-Abteilungsleiterin Ulrike Gläser. „Aber das kann nur ein Teil der Maßnahmen sein, denn die Gründe für solch unsoziales Verhalten sind vielschichtig.“ Bereits ein einziger herumliegender Gelber Sack lasse die Hemmschwelle sinken, lästige Abfälle einfach dazuzustellen. Die Anonymität großer Wohneinheiten mit häufig wechselnden Mietern trage ebenso zu dem Problem bei.

    Mit dem Projekt „Leb nicht im Müll“ soll nun allen Teilen der Bevölkerung die Hand gereicht werden, um ein regelkonformes Verhalten zu ermöglichen. Eine fünfsprachige Aufklärungskampagne soll für eine Verbesserung sorgen. „Wir orientieren uns dabei an den Erfolgen unserer Müllscouts“, erläutert Projektleiter Thomas Dombeck vom Team Abfallberatung. „Auch diese agieren nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern machen Angebote zum Mitmachen.“

    Müllkontrolleure sind im Stadtgebiet unterwegs

    Susanne Haible geht bei den EBU zusammen mit zwei ausgebildeten Müllkontrolleuren dem wilden Müll in detektivischer Kleinarbeit nach. „Tatsächlich können wir über die Hälfte der untersuchten Fälle aufklären“, berichtet sie. „Oft hilft ein klärendes Gespräch vor Ort oder ein freundliches Telefonat schon weiter.“ Dauerhaft lösen lassen sich die Probleme aber meistens nicht. Denn die schiere Menge der Vorkommnisse in allen Stadtteilen macht eine lückenlose Ahndung praktisch unmöglich. Daher konzentriert man sich in diesem Jahr auf die Weststadt, um mehr Präsenz zu zeigen.

    In der Weststadt hängen nun bunte Plakate mit der Aufforderung „Müll gehört nicht auf die Straße, lass dein Kind nicht im Dreck aufwachen!“, die in den fünf häufigsten Sprachen des Stadtteils gedruckt wurden. Außerdem gibt es wöchentlich am Freitag oder Samstag Aktionsstände an verschiedenen Stellen der Weststadt. Neben dem deutlich sichtbaren Infostand werden auch Rate- und Spielangebote mit dabei sein. So will das Projektteam mit den Bewohnern ins Gespräch kommen, um für die Abfallproblematik zu sensibilisieren. Vor allem Kinder können dabei eine Brücke sein und das Thema mit in ihre Familien tragen, auch wenn die Eltern nicht oder nur wenig Deutsch sprechen.

    Parallel werden die EBU auf Vermieter zugehen und lokale Möglichkeiten einer geordneteren Entsorgung prüfen. Am Freitag 16. Mai, um 14.30 Uhr laden die EBU zu einem Stadtteilrundgang mit dem OB ein, bei dem sich die Politik und Verwaltung, aber auch Vertreter der Bürgerschaft ein Bild vor Ort machen können. Für Freitag, 27. Juni, ist eine große Quartiers-Putzete geplant. Am Samstag, 12. Juli, soll der vorläufige Abschluss der Kampagne beim Westfest gemeinsam mit den Vereinen des Stadtteils gefeiert werden. (AZ)

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