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In Ulm klicken die Handschellen jetzt schneller: Polizei greift durch für mehr Sicherheit

Ulm

„Sicherheitsgefühl in unserer Stadt hat gelitten“: Jetzt klicken die Handschellen in Ulm schneller

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    Die Polizei in Ulm zeigt Präsenz in der Innenstadt.
    Die Polizei in Ulm zeigt Präsenz in der Innenstadt. Foto: Thomas Heckmann

    Die Ulmer Polizei greift in der Innenstadt noch konsequenter durch, daher gibt Ulms Polizeivizepräsident Askin Bingöl den Kriminellen die Warnung mit: „Hier klicken die Handschließen schneller“. Damit löst Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD) eines seiner zentralen Wahlkampfversprechen aus dem vergangenen Jahr ein. Das Sicherheitsgefühl der Ulmer soll gesteigert werden, unter anderem durch deutlich mehr Präsenz der Ordnungskräfte.

    Seit Anfang Mai ist die Polizei mehrfach im Monat mit einem Informationsstand in der Ulmer Fußgängerzone präsent. Im Bereich der Bahnhofstraße zwischen Lederhof und Sedelhöfe sind die Polizisten für alle Passanten direkt ansprechbar. Diese niederschwellige Möglichkeit, sich der Polizei mitzuteilen, ist für Ulms Polizeivizepräsident Bingöl einer der wesentlichen Vorteile: „Man muss nicht extra auf eine Wache gehen.“ Jetzt kam auch Oberbürgermeister Ansbacher zum Infostand, um aus erster Hand von den Erfahrungen der Polizisten vor Ort zu hören. Doch auch Passanten sprachen ihn immer wieder an, manche bedankten sich ausdrücklich, dass die Polizei nun sichtbarer ist.

    Durch Präsenz möchte man zeigen: Man nimmt die Sorgen der Bürger ernst

    „Die Sichtbarkeit von Sicherheit zu manifestieren“ ist Ansbachers Motto bei der engen Zusammenarbeit zwischen Polizei und kommunalem Ordnungsdienst. Unverhohlen gibt er zu: „Das Sicherheitsgefühl in unserer Stadt hat gelitten.“ Um dem etwas entgegenzusetzen, hat er gemeinsam mit der Stadtverwaltung ein Maßnahmenpaket „Sicherheit und Sauberkeit“ erarbeitet, das am Mittwochnachmittag im Ulmer Gemeinderat verabschiedet werden soll. Ein Baustein davon ist die deutlich sichtbare Präsenz: Vor allem am Hauptbahnhof, am Lederhof und den Sedelhöfen soll so gezeigt werden, dass Stadt und Polizei die Sorgen und Ängste der Bürger ernst nehmen. Selbst eine städtische Videoüberwachung soll umgesetzt werden.

    Martin Ansbacher besuchte den Infostand der Polizei in der Ulmer Innenstadt und sprach mit Ulms Polizeivizepräsident Askin Bingöl.
    Martin Ansbacher besuchte den Infostand der Polizei in der Ulmer Innenstadt und sprach mit Ulms Polizeivizepräsident Askin Bingöl. Foto: Thomas Heckmann 

    Im Gemeinderat soll auch der Stellenschlüssel für den kommunalen Ordnungsdienst angehoben werden. Im kommenden Jahr sollen vier Stellen mehr besetzt werden. Die Zusammenarbeit mit der Polizei soll fortgesetzt werden. Zu dem Maßnahmenpaket gehören auch 40.000 Euro für die Vergrämung von Saatkrähen. Für den Bereich Sauberkeit sollen 2026 drei weitere Mitarbeiter eingestellt werden. Zusätzlichen Aufwand verursachen auch Demonstrationen und Versammlungen. Gab es 2019 noch 130 Versammlungen, waren es fünf Jahre später schon 350 Versammlungen.

    Die Sicherheitspartnerschaft „Sicheres Ulm“ wird gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Ulm verstärkt. Immer wieder sind uniformierte Fußstreifen im Innenstadtbereich unterwegs, doch auch Zivilkräfte der Polizei. Weitere Unterstützung gibt es durch Diensthundeführer und die Bereitschaftspolizei. Für alle Kriminellen, die sich in der Ulmer Innenstadt herumtreiben wollen, hat Bingöl eine klare Ansage: „Hier in diesem Bereich klicken die Handschließen schneller.“

    Auch am Karlsplatz in Ulm soll stärker kontrolliert werden

    Das konsequente Einschreiten soll aber nicht zu einer Verdrängung der Kriminellen an andere Orte führen – aus der Fußgängerzone in Richtung Karlsplatz oder Alter Friedhof. Deshalb wird auch dort die Präsenz erhöht.

    Ansbacher will mit den Gemeinderats-Beschlüssen am Mittwoch auch erreichen, dass mehr Mülleimer aufgestellt werden und bei wilden Müllablagerungen durch „Mülldetektive“ hart gegen die Verursacher vorgegangen wird.

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