Der Marktrat Pfaffenhofen hatte in seiner jüngsten Sitzung ein heikles Thema zu behandeln. Dabei ging es um die Abwassergebühren. Heikel war das deshalb, weil sie im kommenden Jahr drastisch steigen. Beim beauftragten Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband wurden die Gebühren bis 2028 neu kalkuliert. Der Marktrat billigte be einer Gegenstimme eine Neuregelung, wonach bei einer Volleinleitung von Schmutz- und Niederschlagswasser pro Kubikmeter 6,61 Euro statt bisher 3,91 Euro anfallen. Bei reinem Schmutzwasser beträgt der Tarif 5,45 statt bisher 3,27 Euro und bei Niederschlagswasser werden 1,16 statt bisher 0,64 Euro fällig. Damit dürfte etwa ein Vier-Personen-Haushalt im Jahr mit rund 500 Euro mehr belastet werden.
Die Abwasserentsorgung in Pfaffenhofen war nicht kostendeckend
Ein Grund für die drastische Anhebung der Gebühren: Die bisherigen Tarife deckten die Kosten nicht. Pfaffenhofens Bürgermeister Sebastian Sparwasser weiß Gründe dafür. Zum einen seien die Kosten, insbesondere für Strom, um einiges höher gewesen als vorausberechnet, die Umlage des Zweckverbands sei ein „großer Batzen“, die Personalkosten hätten sich erhöht und die Hochwasserkatastrophe habe das Ihre dazugetan. Immerhin könne man damit rechnen, dass sich 2025 die Energiekosten nicht erhöhen. Zusammengefasst, so Sparwasser, gebe es nun zum Jahresende eine Unterdeckung von 200.000 Euro, die durch höhere Gebühren ausgeglichen werden müsse. „Das“, so der Bürgermeister, „ist eine ziemliche Hypothek für jeden Kubikmeter“.
Ein Problem in Pfaffenhofen sei auch, dass es Mischwasserkanäle gebe. Es muss viel gepumpt werden, was hohe Stromkosten verursacht, außerdem fließt auch viel Fremdwasser ins Netz. Ungünstig sei auch, dass Attenhofen daran angeschlossen sei, wurde von mehreren Markträten angesprochen. „Wir dürfen das Problem nicht auf die lange Bank schieben, sondern müssen es in den Griff bekommen“, mahnte der Bürgermeister.
Die Müllentsorgung in Pfaffenhofen wird billiger
Für die Pfaffenhofer Bürger und Bürgerinnen gibt es 2025 aber auch eine Entlastung, und zwar wenn es um die öffentliche Abfallentsorgung im Ort geht. Da es sich dabei um eine kostenrechnende Einrichtung handelt, müssen die Entgelte der Benutze die Kosten unbedingt decken. Der Bayrische Kommunale Prüfungsverband hat die Gebühren für 2025 neu kalkuliert. Zum 1. Januar 2026 wird die Abfallentsorgung auf den Landkreis Neu-Ulm zurück übertragen, womit sich das eine oder andere ändert. Für ein 60-Liter-Behältnis müssen künftig monatlich 8,66 statt bisher 9,00 Euro bezahlt werden, für eine 80-Liter-Tonne 11,54 statt bisher 12,10, für 120 Liter 17,31 statt bisher 18,10, für ein 240 Liter 34,62 statt bisher 36,20 Euro, für einen Großbehälter (1100 Liter) 158,68 statt bisher 165,70 Euro, für einen Abfallsack 4,70 statt bisher 4,90 und für 250 Kilogramm Bauschutt wie bisher 25 Euro. Der Marktrat hat die Satzung abgesegnet. Damit gibt es für die Bürgerschaft eine kleine Entlastung.
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