Das Spiel zwischen Alba Berlin und dem MBC am Dienstagabend haben sich die Profis von Ratiopharm Ulm gemeinsam angeschaut. Es galt schließlich, den Gegner in der Viertelfinalserie der Play-offs in der Basketball-Bundesliga unter die Lupe zu nehmen. Geworden ist es schließlich der Favorit Alba durch einen hart erkämpften 81:78-Sieg. Also die Mannschaft, die in der regulären Saison klar unter ihren Möglichkeiten geblieben ist, die aber wahrscheinlich irgendwann ihr enormes Potenzial doch ausschöpfen wird und gegen die deswegen so früh in den Play-offs eigentlich niemand spielen will. Karim Jallow stellt fest: „Berlin hat immer noch eine Euroleague-Mannschaft.“ Und zwar ungeachtet der Tatsache, dass Alba künftig nicht mehr in der kontinentalen Königsklasse antreten wird. Trotzdem ist anzunehmen, dass wahrscheinlich auch gegen Ulm niemand spielen will – Alba eingeschlossen.
Ratiopharm Ulm hat 15 von 16 Heimspielen gewonnen
Es gibt schließlich eine Menge von Gründen dafür, dass die Ulmer Mannschaft rund um Karim Jallow in der Hauptrunde Zweiter geworden ist und Berlin nur Siebter. Das Heimspiel gegen Alba hat Ulm Anfang März zum Beispiel dreistellig mit 101:90 gewonnen und apropos Heimspiele: Die Ratiopharm-Arena war in dieser Saison eine Festung, die Ulmer haben daheim 15 von 16 Spielen für sich entschieden und auch im Viertelfinale gegen die Albatrosse hätten sie in einem entscheidenden fünften Spiel Heimrecht. Jallow sagt: „Diese Saison waren alle, wir als Team, die Fans, einfach alle von Anfang an auf einem unglaublichen Energielevel. Die Heimspiele haben sich von der Atmosphäre schon wie Play-off-Spiele angefühlt.“
Es stimmt also im Ulmer Team, das bestätigt auch Trainer Ty Harrelson: „Über die letzten acht Monate sind wir zu einer großartigen Einheit zusammengewachsen, die über viel Qualität verfügt und auch außerhalb des Feldes tolle Charaktere besitzt.“ Dazu passt, dass Jallow am Ende der Presserunde zu Beginn dieser Woche noch einmal um das Wort bittet, weil er noch etwas ganz Wichtiges zu sagen hat. Es geht um den seit Wochen verletzten Kapitän Tommy Klepeisz: „Auch wenn wir alle nicht wissen, ob er in den Play-offs noch einmal eingreifen kann – er ist die ganze Zeit dabei, er hilft uns sehr mit seiner Expertise.“ Aus dieser Harmonie und aus diesem Zusammengehörigkeitsgefühl gilt es nun in den kommenden Wochen das Maximum herauszuholen. Denn wer in der nächsten Saison noch da ist, das weiß in Ulm niemand. Jallow selbst sagt beispielsweise auf die Frage nach dem im Sommer auslaufenden Vertrag nur, dass es Verhandlungen gibt.
Alba Berlin war elfmal deutscher Meister
Alba Berlin war schon elfmal deutscher Meister. Da ist es logisch, dass die Spieler auch nach einer enttäuschenden Hauptrunde auf dieses Thema angesprochen werden. Martin Hermannsson sagte dazu nach dem Sieg gegen den MBC am Dienstag: „Unser Ziel vor der Saison war der Titel. Daran hat sich nichts geändert.“ Die Ulmer waren in ihrer Geschichte genau einmal deutscher Meister, nämlich vor zwei Jahren. Dem Thema weicht bei ihnen aber zumindest Karim Jallow trotzdem nicht aus: „Wer einmal eine Meisterschaft gewonnen hat, wer einmal dieses Gefühl hatte, der will es immer wieder erleben.“
In dieser Saison wechselt in den Play-offs das Heimrecht wieder nach jedem Spiel. Es gilt der Modus „best of five“. Drei Siege sind also zum Weiterkommen nötig.
Spiel eins: Ratiopharm Ulm – Alba Berlin Sa., 17. Mai 18.30 Uhr.
Spiel zwei: Alba Berlin – Ratiopharm Ulm Mi., 21. Mai 20 Uhr.
Spiel drei: Ratiopharm Ulm – Alba Berlin Sa., 24. Mai 18 Uhr.
Spiel vier (falls nötig): Alba Berlin – Ratiopharm Ulm Die., 27. Mai 18.30 Uhr.
Spiel fünf (falls nötig): Ratiopharm Ulm – Alba Berlin, Do. 29. Mai 15 Uhr.
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