Nichts Neues nach der Winterpause: Der SSV Ulm 1846 Fußball hat auch beim 1. FC Kaiserslautern viel Aufwand betrieben, sich vor dem gegnerischen Tor immer wieder gut in Szene gesetzt. Doch so sehr sich der Aufsteiger auch bemühte, es fehlten die letzte Konsequenz und die nötige Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. So ging die Partie – wie schon das Hinspiel – mit 1:2 verloren. Dieses Mal fiel die Entscheidung allerdings nicht erst in den letzten Minuten, sondern schon in den ersten 45.
Die Anfangsphase war spektakulär. Bereits nach 44 Sekunden wurde es zum ersten Mal brenzlig, als Christian Ortag den Ball, weit vom eigenen Tor entfernt, direkt den Gastgebern in die Füße spielte. Doch Marlon Ritter nahm zu ungenau Maß, sein Schussversuch aufs verwaiste Spatzen-Tor war letztlich keine Gefahr. Auf der anderen Seite prüfte Maurice Krattenmacher Lauterns Torwart Julian Krahl (4.), der klärte zur Ecke – und die brachte prompt die frühe Führung für den Aufsteiger. Philipp Strompf köpfte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie zum 0:1.
Beide Mannschaft geben insgesamt 36 Torschüsse ab
Das machte es nicht einfacher für die Hausherren gegen die zweitbeste Verteidigung der Liga. Doch die Spatzen konzentrierten sich nicht nur auf diese defensiven Qualitäten, sondern gingen vorne nach wie vor aggressiv und früh drauf. Das ganz große Risiko mussten sie nach dem Führungstreffer nicht mehr eingehen, konnten stattdessen auf Fehler des 1. FC Kaiserslautern lauern. Die gab es auch immer wieder, vor allem im Spielaufbau im Mittelfeld. Krattenmacher, Aron Keller, Romario Rösch und Semir Telalovic sorgten vorne ständig für Gefahr. Nach und nach verdaute Lautern aber den frühen Rückschlag. Die Spatzen waren in dieser Phase unter Dauerdruck, Christian Ortag rettete stark gegen Daisuke Yokota (20.). Drei Minuten später war er gegen Ritter machtlos und kassierte das 1:1 – eiskalt ausgekontert. Die zwei Kontrahenten hatten die Visiere längst hochgeklappt. Chancen gab es auf beiden Seiten, zur Pause waren es 21 Torschüsse (12:9), am Ende des Spiels 36 (22:14).
Einer davon führte zum 2:1 der Gastgeber in der 37. Minute. Ein Treffer der Marke „Sonntagsschuss“. Filip Kaloc hatte das Leder aus gut 20 Metern volley genommen. In solchen Situationen fliegt der Ball entweder direkt in den Oberrang der Tribüne oder er schlägt unhaltbar im Kasten ein, dieses Mal war zweiteres der Fall. Zum ersten Mal in dieser Saison hatte Ulm damit vor der Pause mehr als ein Gegentor kassiert – und Kaiserslautern das Spiel gedreht.
Neuzugang Oliver Batista Meier feiert sein Debüt für Ulm
Die Gäste steckten nicht auf, hatten auch nach Wiederanpfiff gute Möglichkeiten. Maurice Krattenmacher zum Beispiel, der aber das Tor verfehlte (54.). Auch Trainer Thomas Wörle ließ nichts unversucht, brachte für die letzte halbe Stunde mit Lucas Röser und Neuzugang Oliver Batista Meier noch einmal neue Kräfte und neue Impulse für die Offensive. Doch Kaiserslautern machte das in der Schlussphase recht abgeklärt. Das große Feuerwerk wurde vorne nicht mehr gezündet, vor allem Yokota und später der eingewechselte Ragnar Ache hielten die SSV-Abwehr aber immer in höchster Alarmbereitschaft. Die Spatzen waren gefordert. An der Leidenschaft scheiterte es nicht, dafür an der mangelnden Kreativität. Oft rannten sich Krattenmacher und Co. in der gut gestaffelten FCK-Hintermannschaft fest. Als Keller doch einmal durchkam, scheiterte er aber an Torwart Krahl (81.).
So haben sie gespielt
- 1. FC Kaiserslautern: Krahl – Heuer, Sirch, Elvedi – Kleinhansl (63. Wekesser), Kaloc, Robinson (63. Aremu), Gyamerah – Ritter (89. Raschl), Hanslik (89. Tachie), Yokota (79. Ache).
- SSV Ulm 1846 Fußball: Ortag – Kolbe, Strompf, Reichert, Rösch, Hyryläinen (79. Brandt), Ludwig (46. Ph. Maier), Stoll (60. Batista Meier) – Keller, Telalovic (60. Röser), Krattenmacher (79. J. Meier).
- Tore: 0:1 Strompf (4.), 1:1 Ritter (23.), 2:1 Kaloc (37.).
- Gelbe Karten: Robinson, Wekesser – Krattenmacher, Ludwig, Kolbe.
- Zuschauer: 40.000
- Schiedsrichter: Michael Bacher (33, Amerang).
- Wetter: stark bewölkt, 2 Grad.
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