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Tischtennis: Familientreffen im Finale des Final-Four?

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Tischtennis: Familientreffen im Finale des Final-Four?

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    Kristian Karlsson will mit Bad Homburg ins Finale um den deutschen Tischtennis-Pokal einziehen. Dann würde der Schwede entweder gegen seinen Schwager oder gegen seinen Kumpel spielen.
    Kristian Karlsson will mit Bad Homburg ins Finale um den deutschen Tischtennis-Pokal einziehen. Dann würde der Schwede entweder gegen seinen Schwager oder gegen seinen Kumpel spielen. Foto: Imago/Kessler-Sportfotografie

    Ein bisschen Drama ist immer garantiert beim sogenannten Final-Four, der Endrunde um den deutschen Tischtennis-Pokal. Der wird am kommenden Samstag zum zehnten Mal in Folge in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena ausgespielt. Eine etwas komplizierte Dreiecksbeziehung würde entstehen, wenn Außenseiter TTC Bad Homburg ins Finale einziehen sollte.

    Dann trifft nämlich dessen schwedischer Spitzenmann Kristian Karlsson im Normalfall entweder auf seinen deutschen Schwager Patrick Franziska vom 1. FC Saarbrücken oder auf seinen Landsmann, Freund und langjährigen Doppelpartner auf internationaler Ebene, Mattias Falck vom SV Werder Bremen. An dessen Seite wurde Karlsson 2021 Welt- und ein Jahr später Europameister. Was ihm lieber wäre, das hat der ohnehin zurückhaltende Schwede in einem Gespräch mit dem Liga-Pressedienst nicht gesagt.

    Final-Four im Tischtennis in der Ratiopharm-Arena

    Dagegen hat er durchblicken lassen: Das Turnier in Neu-Ulm sei als Gesprächsthema keinesfalls tabu, wenn die Familien traditionell gemeinsam in Schweden Weihnachten feiern. „Das lässt sich gar nicht vermeiden“, so Karlsson, dessen Schwester Frida seit einigen Jahren mit dem deutschen Nationalspieler verheiratet ist. Überdies haben beide Akteure reichlich Arena-Erfahrung: Franziska stand hier mit Saarbrücken schon vier Mal im Finale, einmal hat er es auch gewonnen, 2022 nämlich. Sogar drei Pokalsiege feierte an selber Stelle der Schwede. Allerdings noch im Trikot von Rekordtitelträger Borussia Düsseldorf, ehe er nach einem Gastspiel beim französischen Erstligisten Hennebont im Sommer beim Liga-Aufsteiger Homburg anheuerte.

    Mit klar definierter Mission: Klassenerhalt. Eine schwierige, aber durchaus noch lösbare Aufgabe für den aktuellen Tabellenletzten bei zwei Punkten Rückstand auf die voraussichtlichen Nichtabstiegsplätze. Geschuldet ist die missliche Situation nicht zuletzt dem Umstand, dass der ebenfalls als Hoffnungsträger neu verpflichtete Can Akkuzu verletzungsbedingt in der kompletten Vorrunde ausgefallen ist. Der Franzose war aus Ochsenhausen zu den Hessen gewechselt, vom Halbfinalgegner und Mitfavoriten am Samstag also.

    Kristian Karlsson ist überzeugt: „Wenn es zum Doppel kommt, haben wir eine echt gute Chance.“ Auch für ihn ist die Zeit der Geschenke vorbei, die kurze Weihnachtspause sowieso. Alle vier Teams bereiten sich inzwischen auf das Turnier vor, dem Bad Homburger Cheftrainer Helmut Hampl stellt sich dabei eine knifflige Denksportaufgabe. Die formuliert sein schwedischer Führungsspieler so: „Wir suchen noch die richtige Taktik, um das Doppel zu erreichen.“ In der Liga ist Karlsson der einzige Homburger Spieler mit einer positiven Einzelbilanz.

    Kernproblem ist das Spielsystem. Fraglos ein generelles, für die Homburger aber ganz spezielles: Nur die frei wählbare Nummer eins kann maximal zwei Einzel bestreiten, ist jedoch vom Doppel ausgeschlossen. Das heißt für den TTC: Eigentlich nur Karlsson ist im Bestfall für zwei Einzelpunkte gut, er kann als begnadeter Doppelspieler im entscheidenden Match in dem Fall aber nur zuschauen.

    Vergleichbare Sorgen hat der Halbfinal-Gegner Ochsenhausen nicht. Einen rundum gesunden Kader vorausgesetzt, hat man hier eher die Qual der Wahl. Mit dem Japaner Shunsuke Togami und dem Brasilianer Hugo Calderano verkörpern zwei Akteure absolute, der Franzose Simon Gauzy zudem noch erweiterte Weltklasse. Calderano, derzeit als Sechster bester Nicht-Chinese in der Weltrangliste, bezeichnet das Turnier als „eine Herausforderung für uns“. Er blickt dabei vermutlich schon über das Halbfinale hinaus. Spätestens im Endspiel wartet mit Saarbrücken oder Bremen nämlich tatsächlich ein Gegner auf Augenhöhe. Und mit großer Wahrscheinlichkeit entweder Kristian Karlssons Schwager Franziska oder sein Kumpel Falck.

    Der Spielplan am Samstag: 11 Uhr Halbfinale TTF Ochsenhausen – TTC Bad Homburg und 1. FC Saarbrücken – SV Werder Bremen. Finale anschließend nach kurzer Umbaupause.

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