Hoch hinaus, leicht wie ein Vogel: Ralf Mildes Flügel-Skulptur für den Berblinger
Plus Der Künstler Ralf Milde arbeitet an einer Skulptur für den Berblinger - luftig, leicht, beflügelt, mitten in Ulm soll sie stehen.
Ulm Wer will sich schon mit dem Berblinger vergleichen? Mit der Stadtlegende, dem „Schneider von Ulm“, dem Flugpionier? Nein, Ralf Milde will keine protzigen Parallelen ziehen. Aber er verrät, dass ihn eine Leidenschaft mit dem großen Albrecht Ludwig Berblinger verbindet. Denn Milde kennt und liebt das Gefühl, durch die Luft zu segeln. Ob mit seinen öffentlichen Kunstwerken oder als FDP-Gemeinderatsmitglied, Milde ist einer, der die Stadt mitgestalten möchte – und nebenbei hat er seinen A-Schein als Gleitschirmflieger gemacht. Dabei ist Milde gar nicht schwindelfrei, das gesteht er selbst und lacht. Trotz Höhenangst schwärmt er vom Gefühl, durch die Luft zu schweben, die Thermik am eigenen Leib zu spüren, mit nur einem Segel über dem Kopf. Und er schwärmt gerade täglich auch für Albrecht Ludwig Berblinger. In Ulm, am Judenhof, möchte er eine neue Installation aufbauen. Berblingers Flügel will er über den Köpfen der Ulmer und Ulmerinnen schweben lassen.
Ralf Milde will dem Schneider von Ulm ein Kunstwerk widmen
Ja, dieser Schneidermeister war der Bruchpilot, der 1811 mit Flügeln in die Donau krachte – an Berblingers Geschichte klebte deshalb lange wie Pech das Image eines Mannes, der vor aller Augen versagt hat. Aber heute schlägt ihm viel Liebe in Ulm entgegen: Jetzt weiß man, dass er als Erfinder nur am schwierigen Wind gescheitert ist, und nicht an seinem Apparat Marke Eigenbau. Ein Berblinger-Hype brach 2020 aus, zum 250. Geburtstag des Schneiders. Die Stadt baute ihm einen Turm als Denkmal, stiftete einen Erfinder-Wettbewerb. „Berblinger, das ist eine riesige Geschichte der Innovation“, findet Milde. „Das war ein Großer, kein Abgestürzter.“ Und weil der Künstler das Fliegen liebt, und weil die Ulmer Geschichte sein liebstes Spielfeld in der Kunst ist, baut er dem Berblinger jetzt eine Installation. Luftig hoch soll sie werden, von Flügeln getragen.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.