Demos, Besetzungen, Plakate, Boykottierung – es gibt viele Wege, Protest auszudrücken. Die Umweltaktivistinnen und -aktivisten, die sich dem Erhalt das Altdorfer Walds im Kreis Ravensburg verschrieben haben, tragen ihren Protest jetzt auch auf die Theaterbühne. Das Stück „Kiesgold – Aufstand im Altdorfer Wald“ wird am Wochenende auch in Ulm zu sehen sein.
Zum Hintergrund schreibt die Theaterveranstalter: Im Altdorfer Wald, einem Naturjuwel Oberschwabens, ist eine weitere Kiesgrube geplant. Dagegen regt sich zunehmender Widerstand. Nachdem Anwohnerinnen und Anwohner schon seit Generationen demonstrieren, haben Umweltaktivisten im Wald ein Baumhüttendorf errichtet und wehren sich hartnäckig gegen die geplante Rodung für den Kiesabbau. Das Projekt sorgt öfter für Wirbel, so zum Beispiel als das Bundesverfassungsgericht involviert war, als es ein Hafturteil gegen einen der Besetzungsinitiatoren aufhob. Manche Aktivistinnen und Aktivisten leben seit mehr als drei Jahren dort im Wald. Inzwischen ist dieses Protestcamp nach dem Hambacher Forst im Rheinischen Braunkohlerevier die am längsten existierende Waldbesetzung in Deutschland.
Auch ein Bürgermeister steht mit auf der Bühne
Die Städte Baienfurt und Baindt klagen vor dem Verwaltungsgerichtshof für die Aussetzung der Genehmigung eines Kiesabbaus. In Baienfurt steht der dortige Bürgermeister Günter Binder sogar selbst mit auf der Theaterbühne. Die Gemeinden sorgen sich um das Wasserreservoir unter dem Kies des Altdorfer Waldes und die zukünftige Wasserversorgung des Schussentals. In Ulm und Augsburg wird zusätzlich eine Szene über den Protest am Ulmer Münster (“Wäre Jesus Klimaaktivist?“) gespielt.
Das Theaterstück „Kiesgold“ geht auf die politische Auseinandersetzung um den geplanten Abbau von Kies im Altdorfer Wald ein und appelliert an mehr Klima- und Umweltschutz angesichts der Risiken der zunehmenden Klimakrise. Zudem erklärt Wetterexperte Roland Roth auf der Bühne unser heimisches Wetter und den Klimawandel. Musikalisch umrahmt wird das Theater durch die Musiker Peter Zoufal und Albert Buecheler.
Diesen Sonntag, 6. Oktober, ist das Stück um 18.30 Uhr im Stadthaus zu sehen. Karten gibt im Vorverkauf auf der Ticket-Plattform Reservix oder an der Abendkasse. (AZ)
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