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Ulm: WKO: Dirigent Case Scaglione nimmt Abschied

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WKO: Dirigent Case Scaglione nimmt Abschied

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    Im Januar 2019 gab Case Scaglione sein erstes Konzert im Ulmer Kornhaus. Diesen Donnerstag verabschiedet er sich.
    Im Januar 2019 gab Case Scaglione sein erstes Konzert im Ulmer Kornhaus. Diesen Donnerstag verabschiedet er sich. Foto: Alexander Kaya (Archivbild)

    Über die immer wieder noch in der Stadt zu sehenden Stofftaschen mit dem Aufdruck "Best Case" kann Case Scaglione herzlich lachen. Er sei der einzige Case, da sei es einfach, der beste Case zu sein, sagt der 42-Jährige, der sich im Ulmer WKO-Konzert am Donnerstag als Chefdirigent des Orchesters verabschiedet, für das er ein echter Glücksfall war - eben ein "best case". "Goodbye C." heißt das Konzert folgerichtig. 

    Traurig ist er schon, sein Heilbronner Zuhause nach sechs Jahren aufzugeben, gibt der weltweit gefragte Dirigent zu. Die Trennung vom Württembergischen Kammerorchester, mit dessen Musikern er ein nahes Verhältnis hat, fällt ihm nicht leicht - aber Case Scaglione ist gleichzeitig Chefdirigent des französischen Orchestre National de l'Ile-de-France. 92 verschiedene Werke hat er in den vergangenen zwölf Monaten aufgeführt, zählt Scaglione zusammen. "Das ist zu viel, das ist nicht nachhaltig", sagt er. Wie es weitergeht? "Ich bin kein Typ, der seine Frau umarmt und über die Schulter nach einer anderen schaut." Sprich: Case Scaglione sucht nicht aktiv nach einer neuen zweiten Chefdirigentenstelle, zumal er auch gerne wieder verstärkt in seiner US-amerikanischen Heimat tätig sein will und zudem demnächst die französische Staatsbürgerschaft erhält. 

    Case Scaglione kam immer gern nach Ulm

    Auf dem Abschiedsprogramm stehen Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Robert Schumann, David Diamond und Alfred Schnittkes „Moz-Art“ – Werke, die allesamt mit der gemeinsamen Geschichte von Case Scaglione und dem WKO etwas zu tun haben. Was ihm von Ulm bleiben wird? "Die Erinnerung an einen wunderbaren Saal!" Er sei immer gern nach

    So schwer der Abschied auch auf Seiten des Orchesters fällt, muss es weitergehen. Und das tut es mit der neuen Spielzeit unter dem Motto "_Ohren_Glück" überschrieben. Mit dem ersten Konzert der Saison 2024/25 am 17. Oktober stellt sich der neue Chefdirigent, der Este Risto Joost, vor. Nicht der einzige Personalwechsel: Intendant Rainer Neumann verabschiedet sich in den Ruhestand, seine Nachfolgerin wird Katrin Kirsch, die vom Staatstheater Augsburg kommt, wo sie bislang als Orchestergeschäftsführerin tätig war, und Geiger und Dirigent Emmanuel Tjeknavorian verlässt als Artistic Partner das WKO. Er wird zur neuen Spielzeit Musikdirektor des Mailänder Sinfonieorchesters. Artistic Partner des WKO ist in der kommenden Spielzeit einzig der Pianist, Dirigent und Schlagzeuger Frank Dupree.

    Das plant das WKO in der Spielzeit 2024/25

    Das Auftaktkonzert am 17. Oktober wird umrahmt von der ersten und der letzten Sinfonie Wolfgang Amadeus Mozarts. Außerdem wird das "Angel's Share" für Violine, Schlagzeug und Streichorchester des zeitgenössischen estnischen Komponisten Erkki-Sven Tüür zu hören sein. Der 29-jährige japanische Pianist Kyohei Sorita, Silbermedaillengewinner beim Warschauer Chopin-Wettbewerb 2021, wird beim zweiten WKO-Konzert am 21. November sowohl den Part des Solo-Pianisten als auch der Orchesterleitung vom Klavier aus übernehmen. Auf dem Programm stehen Chopin und Beethoven. Das dritte Konzert der Spielzeit am 19. Dezember, "Himmelsstürmer" genannt, bringt unter der Leitung des aus der Schweiz stammenden Gastdirigenten Simon Gaudenz den Posaunisten Kris Garfitt als Stargast nach Ulm – und Musik von Johann Christian Bach über Carl Maria von Weber bis hin zur barocken "Fairy Queen"-Suite von Henry Purcell und Erwin Schulhoffs "Hot-Suite" für Posaune und Kammerorchester. Das Berliner Vision String Quartet kommt am 20. Mai fürs vierte WKO-Konzert nach Ulm (und ist am Abend darauf in der Kammermusikreihe „klassich!“ im Stadthaus zu erleben), unter anderem mit Dmitri Schostakowitschs c-Moll-Kammersinfonie und mit Werken von Florian Willeitner. Unter der Leitung von Frank Dupree und mit Stargast Ragnhild Hemsing aus Norwegen – unter anderem mit Werken von Edvard Grieg und Leos Janacek - schließt die WKO-Konzertreihe am 9. April 2025. 

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