Die Sinninger Blaskapelle, eine der ältesten Blaskapellen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen mit einem dreitägigen Fest. Vom 20. Juni bis zum 22. Juni bieten die Sinninger Musikerinnen und Musiker ein vollgepacktes Programm, bei dem für jede und jeden etwas dabei sein sollte. Damit markiert die Blaskapelle einen wichtigen Meilenstein in ihrer langen und bewegten Geschichte.
Acht junge Männer legten den Grundstein für die Sinninger Blaskapelle
Gegründet im Jahr 1925, inmitten wirtschaftlich schwieriger Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg und der Hyperinflation, waren es acht junge Burschen, die den Grundstein für die heutige Blaskapelle legten: Josef Reißner, Josef Frank, Ludwig Gardel, Benno Mayr, Xaver Reißner, Josef Eder, Albert Lindermayr und Josef Brandl bezahlten ihre Instrumente aus dem kargen Lohn, borgten sich Geld, nahmen Unterricht – und machten Musik. Geprobt wurde zunächst in der Küche des Schusters Beni, die zugleich als Werkstatt diente. Auch die „Säg“ der Familie Reißner diente als improvisierter Probenraum.
Der Zweite Weltkrieg hinterließ jedoch tiefe Spuren: Nur fünf Musiker kehrten zurück und bauten die Kapelle in der Nachkriegszeit wieder auf. Besonders Ludwig Gardel, Maurermeister und Musiker der ersten Stunde, trug wesentlich zur musikalischen und organisatorischen Weiterentwicklung bei. Über Jahrzehnte hinweg schrieb er Noten, motivierte Generationen von Musikern und hielt die Kapelle bis zu seinem Tod 1977 zusammen.
Heute zählt die Blaskapelle Sinning 29 aktive und 59 passive Mitglieder
In den 1970er Jahren erlebte die Kapelle einen Tiefpunkt – nur zehn aktive Mitglieder zählte man noch. Dirigent Clement Reißer und Alt-Dirigent Gardel begannen deshalb mit intensiver Jugendarbeit, aus der später sogar die eigenständige Blaskapelle Oberhausen hervorging. Alfred Peiker übernahm die musikalische Leitung sowie die Ausbildung des Nachwuchses bis zu seinem plötzlichen Tod 2003. Unter seiner Führung wuchs die Kapelle deutlich auf über 30 Musiker an, das Niveau stieg stetig. Seit 1996 steht Wolfgang Artner am Dirigentenpult – mit großer Erfahrung, Leidenschaft und einem offenen Ohr für Tradition und Neues.
Heute zählt die Blaskapelle Sinning 29 aktive und 59 passive Mitglieder, die sich generationenübergreifend für die Blasmusik engagieren. Erster Vorsitzender ist Dominik Degenmeier, der sich gemeinsam mit dem Vorstandsteam um die organisatorische Leitung des Vereins kümmert.
Vorbereitungen für das dreitägige Fest vom 20. Juni bis zum 22. Juni in Sinning laufen
Die Vorbereitungen für das große Jubiläum laufen unterdessen auf Hochtouren. Auch optisch hat sich die Kapelle pünktlich zum Jubiläum erneuert: die Frauen tragen neue Blusen, die Männer neue Hemden. Außerdem wurde das Logo der Blaskapelle modernisiert. „Diese Monate haben uns als Kapelle nochmal ein Stück mehr zusammengeschweißt, jeder Musiker ist involviert“, sagt Vorstand Degenmeier.
Die Blaskapelle ist für die Sinninger mehr als Musik: Sie ist ein Stück gelebter Dorfgemeinschaft, ein Ort für Generationen, ein kultureller Anker. Von Marschmusik über Schlager und Pop bis zu kirchlichen Konzerten reicht das Repertoire der Blaskapelle, gespielt wird im Fasching ebenso wie im Biergarten oder beim Gottesdienst. Für jede Generation ist die passende Musik dabei – auch moderne Klänge kommen nicht zu kurz. Dirigent Wolfgang Artner betont: „Am Freitagabend unseres Festes dürfen sich unsere Gäste auf ein abwechslungsreiches Programm freuen – von traditionell bayerisch bis modern ist für jeden etwas dabei.“
100 Jahre Blaskapelle Sinning: Das Programm
Freitag, 20. Juni: Bayerischer Abend ab 18 Uhr mit Gaudiwettkampf, Barbetrieb und musikalischer Unterhaltung durch die Blaskapelle Sinning.
Samstag, 21. Juni: Großer Sternmarsch um 18 Uhr mit anschließendem Standkonzert. Fünf Gastkapellen sorgen für musikalische Unterhaltung, dazu gibt es einen Barbetrieb und gute Stimmung.
Sonntag, 22. Juni: Festgottesdienst um 10 Uhr, anschließender Mittagstisch mit musikalischer Umrahmung durch die Blaskapelle Sinning sowie Kaffee und Kuchen am Nachmittag.
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