
Volkstheater inszeniert den Mordfall Hinterkaifeck

Plus Die Freilichtaufführung soll 2022 im Haus im Moos in Kleinhohenried stattfinden. Das Stück ist bereits in Planung. Der Oberspielleiter verrät erste Details.

Jeder hier in der Region kennt sie, die Geschichte vom Sechsfachmord in Hinterkaifeck. Das grausame Verbrechen ereignete sich auf einem inzwischen nicht mehr existierenden Einödhof, der südwestlich des Dorfes Gröbern im heutigen Gemeindegebiet von Waidhofen lag. 2022 jährt sich der Kriminalfall, der deutschlandweit Wellen schlug und nie aufgeklärt wurde, zum 100. Mal. Das Neuburger Volkstheater will dieses Jubiläum zum Anlass nehmen, ein Stück darüber auf die Bühne zu bringen. Es soll eine Freilichtaufführung im Haus im Moos werden.
Auf den Karlsplatz würde das Stück einfach nicht passen, erklärt Oberspielleiter Oliver Vief. Und auch sonst gebe es in Neuburg keine passende Kulisse. Deshalb hat sich der Verein entschieden, für diese besondere Inszenierung ins Haus im Moos nach Kleinhohenried zu wechseln. Das Hofstetter-Anwesen soll als Bühne und Kulisse dienen, auf einer Wiese sollen die Tribünen für die Zuschauer errichtet werden. Hier gibt es allerdings noch ein Problem: Damit die Wiese das Gewicht tragen kann, müsse der Moosboden zuerst befestigt werden, sagt Vief. Deshalb sei man mit dem Landrat bereits in Gesprächen. Peter von der Grün stehe dem Projekt positiv gegenüber, ebenso die Verantwortlichen des Haus im Moos. Und auch der Neuburger Kulturausschuss hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch dafür ausgesprochen, den Verein wieder zu unterstützen.
Neuburger Volkstheater: Das Drehbuch zum Theaterstück über Hinterkaifeck schreibt Adolf Köppel
Schon vor einem Jahr begann der Oberspielleiter mit den Planungen für das Stück. Damals wurde er auf das Jubiläum aufmerksam und stieß bei seiner Recherche auf ein neues Buch zum Thema: „Die Lerchenstimme“ von dem schweizer Kriminologen Adolf Köppel. Der Roman packte Vief sofort, also kontaktierte er den Autor. Dieser wird nun auch das Drehbuch für das Volkstheater schreiben. Köppel stellt in seinem Krimi eine These auf, wer der Mörder ist, und diese sei so logisch, dass man sich fragt, warum darauf bisher niemand gekommen ist, findet Oliver Vief.
Die Hintergrundmusik wird Thomas Erich Killinger komponieren, der bereits bei „Trio Musicale“ und „Die Weihnachtsgeschichte“ mit dem Volkstheater zusammmengearbeitet hat. Die Musik soll die schaurige Handlung des Theaterstücks noch unterstreichen. Oberspielleiter und Regisseur Oliver Vief hat auch schon eine Besetzung im Kopf, doch wer welche Rolle spielen soll, will er noch nicht verraten. Auf jeden Fall hat Vief Kontakt zu einer Trainerin für Kampfszenen aufgenommen. Das Volkstheater will den Mordfall so realistisch wie möglich darstellen. Der Oberspielleiter empfiehlt das Stück erst ab 16 Jahren. Er möchte, dass die Zuschauer Gänsehaut haben, wenn sie nach Hause gehen.
Einen Vorgeschmack auf „Die Lerchenstimme“ wird es am 27. und 28. März geben. Dann liest Adolf Köppel im Gasthof Bogenrieder in Waidhofen aus seinem Kriminalroman und das Volkstheater wird ein paar Szenen spielen. Im Juni wird das Volkstheater auf dem Karlsplatz in Neuburg „Don Camillo und seine Herde“ aufführen.
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