An zwei lauen Sommerabenden verwandelte sich der Ingolstädter Klenzepark – bereits zum 16. Mal seit 2009 – in einen riesigen Musiksalon. Jeweils rund 8000 Menschen – klein und groß, jung und alt, musikbegeistert oder einfach neugierig – genossen die beinah familiäre und wunderbar friedliche Stimmung.
Begeisterten am Freitag die Audi Bläserphilharmonie unter der Leitung von Pietro Sarno und der Pianist Florian Gemser mit bekannten Musical-Titeln etwa von George Gershwin, so bezauberten am Samstag das Georgische Kammerorchester Ingolstadt unter der Leitung von Ariel Zuckermann und die Sopranistin Hila Baggio mit Opernarien.
Entspanntes Publikum auf der Tillywiese in Ingolstadt bei den Audi Sommerkonzerten
An beiden Abenden erfreute ein wahrer Ohrwurmreigen das herrlich entspannte Publikum auf der Tillywiese. Am Freitag reichte das mitreißende Programm, das sicher den einen oder anderen zum Mitsingen verlockte, von Aaron Coplands Fanfare for the Common Man über George Gershwins legendäre Rhapsody in Blue und Andrew Lloyd Webbers Cats bis hin zu Titel von ABBA und Phil Collins’ Tarzan.

Energisch, flott, kraftvoll und zugleich mit Feingefühl ging das Georgische Kammerorchester Ingolstadt am Samstagabend dann Guiseppe Verdis Ouvertüre zu La Forza del destino an. Ausgezeichnet verstärkt durch auf den Punkt genau integrierte Bläser zeigte das Orchester unter der Leitung des großartigen Ariel Zuckermann, dass es auch die große romantische Oper souverän beherrscht, seien es Verdi, Gioachino Rossini oder Giacomo Puccini, italienisch beschwingt, mit Verve und Bewegung: Großes Kino im Klenzepark!
Natürlich durften neben den Ouvertüren die Arien nicht zu kurz kommen. Sopranistin Hila Baggio erfreute mit ihrem klaren, weich abgerundeten Sopran als Musetta aus »La Bohème«, Lauretta aus »Gianni Schicchi« oder als Magda in »La rondine«, die dazugehörenden stimmlichen Höhenflüge in selbstverständlicher Souveränität inbegriffen.
Bemerkenswert die Leistung der Tontechniker: Der Klang auf der Tillywiese war klar, transparent und überaus ausgewogen. Den zweiten Teil des von Annekatrin Hentschel so kundig wie munter moderierten Abends bestritt dann im Wesentlichen die österreichische Operette, allen voran Johann Strauss »Die Fledermaus«, in der wiederum Hila Baggio Gelegenheit gab, neben ihrem dramatischen auch ihr komödiantisches Talent in die Waagschale zu werfen. Das Orchester spielte hier wie auch in Carl Maria von Webers »Oberon«-Ouvertüre wiederum ungemein ereignisreich, klangschön und farbig, bevor der Abend mit einer mitreißenden Arie von Franz Lehár zu Ende ging: »Meine Lippen küssen so heiß«.
Als besonderes Zuckerl werden unter den Klassik Open Air Besuchern zwei Karten für das Abschlusskonzert der Sommerkonzerte am 27.7. mit Akkordeon-Star Martynas Levickis verlost.
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