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Audi plant Stellenabbau: Früherer Ruhestand für Großteil der 7500 Mitarbeiter in Deutschland

Ingolstadt

7500 Stellen weniger bei Audi: Großteil soll über früheren Ruhestand abgebaut werden

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    Bei der Betriebsversammlung bei Audi in Ingolstadt war der geplante Stellenabbau an den deutschen Standorten ein Thema.
    Bei der Betriebsversammlung bei Audi in Ingolstadt war der geplante Stellenabbau an den deutschen Standorten ein Thema. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Bei Audi herrschen momentan turbulente Zeiten: Die Autos mit den vier Ringen verkaufen sich nicht so, wie sie sollten, die Absatzzahlen bleiben hinter den Erwartungen zurück. Zudem scheint Audi-Chef Gernot Döllner einige Kritik auf sich zu ziehen, zuletzt hatte das Manager Magazin unter der Überschrift „Das brutale Regime des Audi-Chefs Gernot Döllner“ über interne Querelen im Weltkonzern berichtet.

    Bei Audi gilt eine Beschäftigungsgarantie bis 2033

    All das passiert vor dem Hintergrund, dass das Unternehmen sparen muss. Erst im März diesen Jahres hatten sich die Konzernleitung und der Betriebsrat auf eine Zukunftsvereinbarung geeinigt. Die beinhaltet auf der einen Seite zwar die Verlängerung der Beschäftigungsgarantie bis zum Jahr 2033, andererseits sollen an den deutschen Standorten auch 7500 Stellen abgebaut werden, die meisten davon bis zum Jahr 2027. Endgültig abgeschlossen sein soll der Stellenabbau bis zum Jahr 2029. Allerdings sind davon allein Arbeitsplätze in der Verwaltung, dem sogenannten indirekten Bereich, betroffen. In der Produktion sollen genausowenig Stellen abgebaut werden wie in Bereichen, die als besonders relevant für die künftige Ausrichtung des Unternehmens betrachtet werden.

    Die Details dieses Jobabbaus waren nun auch Thema bei der zweiten Betriebsversammlung des Jahres mit rund 6000 Teilnehmenden. Ab dem 1. Juli gilt die entsprechende Betriebsvereinbarung, im Herbst soll nach Auskunft eines Betriebsratssprechers dann auch klar sein, wie viele der Mitarbeiter das Angebot annehmen. Betriebsratschef Jörg Schlagbauer geht jedenfalls davon aus, dass rund 90 Prozent des Abbaus über Altersteilzeit- und Vorruhestandsregelungen möglich sind.

    Bei der Audi-Betriebsversammlung in Ingolstadt wurden unter anderem Details zum Stellenabbau bekannt gegeben (von links): Audi-Chef Gernot Döllner, Gesamtbetriebsratsvorsitzender Jörg Schlagbauer, seine Stellvertreterinnen Rita Beck und Karola Frank sowie Personalvorstand Xavier Ros.
    Bei der Audi-Betriebsversammlung in Ingolstadt wurden unter anderem Details zum Stellenabbau bekannt gegeben (von links): Audi-Chef Gernot Döllner, Gesamtbetriebsratsvorsitzender Jörg Schlagbauer, seine Stellvertreterinnen Rita Beck und Karola Frank sowie Personalvorstand Xavier Ros. Foto: Audi AG

    Allerdings soll es - im Gegensatz zum Audi-Mutterkonzern Volkswagen - bei den Ingolstädtern keine Abfindungen geben. Laut Medienberichten zahlt VW bis zu 400.000 Euro, wenn Beschäftigte das Unternehmen freiwillig verlassen. Die bei Audi geplante Vorruhestandsregelung richtet sich an Mitarbeitende der Jahrgänge zwischen 1964 und 1968. Sie sollen entweder im kommenden Jahr (Jahrgänge 1964 bis 1967) oder dann 2027, also ein Jahr später (1968), vorzeitig in den Ruhestand gehen können. Die Regelung zur Altersteilzeit umfasst noch weitere Jahrgänge. Sie gilt für Mitarbeitende im Tarif, die in den Jahren von 1967 bis 1970 geboren sind.

    Doch nicht nur der Jobabbau war Thema bei der Versammlung, sondern auch ein mögliches Audi-Werk, das der Konzern angesichts der Zoll-Turbulenzen in den USA plant. Jörg Schlagbauer, Vorsitzender des Audi-Gesamtbetriebsrats und stellvertretender Audi-Aufsichtsratsvorsitzender, machte deutlich, dass eine Zustimmung seitens des Betriebsrats nur dann in Betracht käme, wenn zuvor klare Sicherheitsgarantien für die Belegschaft sowie Produktzusagen zur langfristigen Auslastung der Heimatstandorte „mit Brief und Siegel“ vereinbart würden.

    Audi-Betriebsrat sieht keine Notwendigkeit für ein Werk in den USA

    Schlagbauer wird in einer Mitteilung des Betriebsrats folgendermaßen zitiert: „Wir verwehren uns der Diskussion nicht, sehen aus Kapazitätsgründen aber keine Notwendigkeit, derzeit in den USA ein Werk aufzubauen. Die deutschen Standorte sind derzeit gut aufgestellt, aber nicht so gut ausgelastet, dass man noch weitere Kapazitäten aufbauen müsste.“ Grundsätzlich sei man nicht gegen ein Werk in den USA, so Schlagbauer weiter: „Aber wenn wir aus politischen Gründen ein Werk in den USA brauchen, darf das nicht zulasten der Beschäftigten und der Auslastung in Deutschland gehen.“

    Schlagbauers Stellvertreterin Rita Beck erläuterte neben der personellen Planung, die sich aus der Zukunftsvereinbarung ergibt, auch die Auslastung des Ingolstädter Werks. So wird im Verbund mit dem ungarischen Werk der Q3 in Ingolstadt gefertigt. Wichtig sei auch, dass es dem Betiebsrat gelungen ist, dass „wir im Herbst 2026 parallel zum Produktionsstart des Q3 in Ingolstadt auch mit der Fertigung des neuen Einstiegs-Elektromodells starten, dem E3 CUV“. Für den Standort bedeute dieses Doppel eine wichtige Stärkung.

    „Die Zukunftsvereinbarung ist die entscheidende Grundlage, um die Zukunfts- und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte zu stärken. Sie gibt den Beschäftigten und dem Unternehmen Sicherheit“, sagte Audi-Personalvorstand Xavier Ros auf der Versammlung. „Wir gehen jetzt in die Umsetzung, zum Beispiel mit den in Ingolstadt und Neckarsulm geplanten Investitionen in neue Technologien und Bildung. Um finanzielle Freiräume dafür zu schaffen, machen wir Audi effizienter und produktiver.“ Mit der Neuaufstellung der Geschäftsbereiche, dem Abbau von Bürokratie und der konsequenten Umsetzung der Zielbilder erhöhe das Unternehmen seine Geschwindigkeit. „Dabei gilt: Kein Rasenmäherprinzip. Jede Maßnahme ist individuell auf den jeweiligen Geschäftsbereich zugeschnitten“, so Ros.

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    1 Kommentar
    Marianne Böhm

    Das verschlafen unserer Politik, von vielen Problemen, und die unserer Zukunft seit Jahrzehnten rächen sich heute.. Eine Krise nach der anderen, dann Flüchtlingspolitik, heute Kriege waren immer wichtiger als die Bürger, Sozial, Wirtschaftsstandort Deutschland... der mit Kanzlerin Merkel arm gespart wurde... und heute können wir sehen dass wir näher an den ehemaligen DDR Verhältnisse sind.. als in unserer und die Zukunft unserer Kinder, die bewusst verhindert wurde. Es wurde damals einem Lehrling die Verantwortung für ein ganzes Land übertragen.. " und deren Ideologie wurde in die Welt hinaus getragen.. und das Ergebnis sehen wir noch heute. " Das Internet ist für uns alle Neuland.. und es ermöglicht auch Feinden und Gegnern unserer demokratischen Grundordnung, mit völlig neuen Möglichkeiten und Herangehensweisen unsere Art zu leben in Gefahr zu bringen.." 2013 Merkel "DDR ANGST" Da hat mein Enkel mit 16 Jahren am Computer schon Bildschirmschoner entworfen und Spiele gespielt.?

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