Die imposante Kirche St. Peter am Ende der oberen Altstadt ist die älteste Pfarrkirche von Neuburg und erstmals im Pappenheimer Urbar von 1214/19 genannt. Der Einsturz des baufälligen Turmes mit Beschädigung des Kirchenschiffes am 21. Mai 1641 führte dann zu einem Neubau, von der früheren Kirche blieb nichts erhalten. Der Wiederaufbau begann am 10. Juli 1641 unter Leitung des Graubündener Baumeisters Johann Serro. Am 11. November 1646 wurde die neu errichtete Kirche geweiht, der Chor erhielt erst 1671 seine jetzige Gestalt und wurde mit dem gleichzeitig erhöhten Langhaus unter ein Dach gebracht.
In all den Zeiten war und ist es selten, dass das kirchliche Hochfest „St. Peter und Paul“ (Patrozinium) genau auf das Schloßfestwochenende fällt. Aus diesem Anlass zelebrierte Stadtpfarrer Herbert Kohler einem festlichen Gottesdienst mit „geystlich Chor- und Instrumental“ aus der Renaissancezeit, wundervoll gestaltet vom Kirchenchor.
Festlicher Gottesdienst in Neuburg: Stadtpfarrer Herbert Kohler feiert Schloßfest-Patrozinium
In seinen Worten erinnerte Neuburgs Stadtpfarrer an die besondere Stellung des Apostels Petrus. „Tu es Petrus…, du bist Petrus der Fels und auf diesem Felsen werde ich meine Kirche bauen.“ Dies sind nach biblischer Überlieferung die Worte Christi, der er Simon, dem Bruder des Andreas gesagt haben soll. Die Bedeutung von Petrus für die katholische Kirche ist heute unbestritten. Anders als Protestanten und Orthodoxe erkennt die katholische Kirche, abgeleitet von Petrus, die Oberhoheit des Bischofs von Rom über alle anderen Bischöfe an.
Besonders freute sich der Stadtpfarrer, dass die Kirche komplett gefüllt war und begrüßte das Schloßfest-Komitee, Landrat Peter von der Grün, Oberbürgermeister Bernhard Gmehling und die vielfach gewandet erschienen Kirchenbesucher.
Festgottesdienst in Neuburg entführt mit besonderer Darstellung in die Renaissance
Die vielseitig angelegte Zwiesprache des Stadtpfarrers mit Kaplan Zacharias Kißling, (er wirkte damals in St. Peter, treffend gespielt von Georg Thaller) erinnerte an die damalige Zeit des 16. Jahrhunderts: Die Eroberung der neuen Welt, Kriege der Türken, Pest, aber auch die Erfindung des Buchdruckes durch Johannes Guttenberg. „Zu allen Zeiten“, so der Stadtpfarrer, „waren die Menschen herausgefordert, die damals wie auch heute an Not, Armut, Kriegen leiden mussten.“
„Dabei brauche es immer wieder neu Vertrauen in die göttliche Führung und Vorsehung sowie Kraft und Stärke zum Frieden. Dieses Vertrauen habe Petrus seinem Meister Jesus Christus geschenkt. Dafür ist er als Märtyrer in Rom gestorben.“
Dem Schloßfest wünschte Stadtpfarrer Herbert Kohler abschließend einen friedlichen Verlauf und den Besucherinnen und Besuchern die nötige Freude.
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