Es ist ein ganz besonderes Beispiel von Zivilcourage, das die Bewohner und Bewohnerinnen der Gemeinde Oberhausen am Mittwochnachmittag gezeigt haben und zu dem glücklichen Ende einer Vermisstensuche geführt hat. Gegen 13 Uhr war am Mittwochnachmittag ein 90-Jähriger aus seinem Wohnhaus in Unterhausen verschwunden. Seine besorgten Angehörigen machen sich unmittelbar auf die Suche, unterstützt von weiteren Anwohnern. Doch die Familie und ihre Helferinnen und Helfer bleiben zunächst erfolglos, gegen 15 Uhr verständigen sie die Polizei.
Bei der Suchaktion in Unterhausen kommt auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz
Die Beamten setzen eigene Kräfte, einen Diensthundeführer und einen Polizeihubschrauber ein. Zudem fordern sie Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehren Unterhausen, Oberhausen und Sinning an, auch eine Rettungshundestaffel kommt zum Einsatz. Als sich im Ort herumspricht, dass jemand vermisst wird, bieten zahlreiche weitere Bürgerinnen und Bürger ihre Hilfe an und beteiligen sich an der Suche.
Die vielen Helferinnen und Helfer zu koordinieren, ist für die rund 100 Einsatzkräfte vor Ort eine Herausforderung, doch der Einsatzleitung unter Federführung der Polizei gelingt ein geordneter Ablauf. „Es gab natürlich Einsatzbesprechungen, an denen auch die Feuerwehren und die Rettungshundestaffel teilgenommen haben und bei denen die Maßnahmen mit allen Beteiligten abgesprochen wurden. Das hat wunderbar funktioniert“, sagt Polizeirat Heinz Rindlbacher im Gespräch mit unserer Redaktion. Gegen 19 Uhr wird der Mann schließlich in einem Garten in Unterhausen gefunden. Eine Frau, die sich während der Abwesenheit der Bewohner um die Pflanzen kümmert, trifft den 90-Jährigen stark dehydriert, ansonsten aber wohlbehalten an und verständigt sofort die Einsatzkräfte.
Polizei zeigt sich vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger beeindruckt
Wie viele Freiwillige sich neben den Einsatzkräften an der Suche beteiligt haben, kann der Neuburger Polizeichef nicht genau sagen. „Aber man merkt den Zusammenhalt, den die Menschen in der Ortschaft haben. Diese Zivilcourage kann man nicht genug loben“, so Rindlbacher. Ebenso seien schließlich auch viele Mitglieder der Rettungsorganisationen ehrenamtlich engagiert und opfern ihre Freizeit, um Menschen zu helfen. „Man spricht oft davon, dass sich niemand mehr für den anderen interessiert. Das ist mit diesem Einsatz eindrucksvoll widerlegt worden. Wir sind alle sehr froh, dass der Mann gefunden wurde und es ihm gut geht.“
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