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Grünen-Zukunft: Merlin Nagel setzt auf E-Mobilität & Solar

Neuburg-Schrobenhausen

Bundestagswahl 2025: Dafür steht Grünen-Kandidat Merlin Nagel

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    Als Sohn eines Entwicklungshelfers wuchs Merlin Nagel als Auslandsdeutscher in Brasilien auf. Heute lebt er in Ingolstadt und hat seine politische Heimat bei den Grünen gefunden.
    Als Sohn eines Entwicklungshelfers wuchs Merlin Nagel als Auslandsdeutscher in Brasilien auf. Heute lebt er in Ingolstadt und hat seine politische Heimat bei den Grünen gefunden. Foto: Claudia Stegmann

    Die Grünen hatten es zuletzt nicht leicht. Seit ihrem Hoch nach der Bundestagswahl 2021 geht es kontinuierlich mit den Umfragewerten nach unten. Den Klimaschutz zu propagieren ist offenbar viel leichter, als ihn umzusetzen. Auch im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sind die Wahlergebnisse für die Grünen bei der Landtagswahl im Oktober 2023 und bei der Europawahl im Juli 2024 abgestürzt. Jetzt kommt die Bundestagswahl, bei der die Grünen versuchen, die Trendwende zu schaffen. Merlin Nagel heißt der Mann, der im hiesigen Stimmkreis als Direktkandidat auftritt und seinen Teil dazu beitragen soll.

    Ist der Landkreis bereit für einen grünen Bundestagsabgeordneten? Der 38-Jährige sagt: „Ja, ich glaube schon.“ Vor einem Jahr waren die Straßen vollgestopft mit Traktoren, Schleppern und Lastwagen, im ganzen Land protestierten vor allem Landwirte gegen die Ampelregierung und damit auch gegen die Grünen. Selten kann die Partei auf dem Land punkten. Dabei habe sie „auch ein Angebot für den ländlichen Raum“. Und das heißt: Die Energiekosten durch den Ausbau nachhaltiger Ressourcen und die Förderung alternativer Heizmöglichkeiten senken. Damit sei nicht nur Privatpersonen geholfen, sondern auch Unternehmen. Die PV-Anlage auf dem Dach - egal ob Wohnhaus, Parkhaus oder Supermarkt - ist für Merlin Nagel dabei das Maß aller Dinge. Im Wahlprogramm der Grünen soll die Solaranlage auf dem Dach ja zum Standard und damit faktisch zur Pflicht werden.

    Merlin Nagel: Kein Ausbau der B16, dafür konsequent E-Mobilität verfolgen

    Die Energie der Sonne fließt dann bestenfalls auch in Elektrofahrzeuge. „Wir brauchen eine klare Zielrichtung bei der E-Mobilität und dürfen nicht zum Verbrenner zurückkehren.“ Die Grünen wollen bis spätestens 2030 die Trendwende geschafft haben, ab dann sollen nur noch emissionsfreie Autos neu zugelassen werden. Merlin Nagel fährt schon jetzt ein E-Auto - einen Dacia Spring. Mit dem ist der Ingolstädter unter anderem auch auf der B16 unterwegs, die nach den Plänen des Bundes vierspurig ausgebaut werden soll, was Merlin Nagel für überflüssig hält. „Ich sehe es wie Leon Eckert: Den Ausbau brauchen wir nicht. Das Geld wäre besser in neue Brücken, Schulen und Kitas investiert“, zitiert er den Grünen-Bundestagsabgeordneten aus dem benachbarten Stimmkreis Freising, Pfaffenhofen, Schrobenhausen.

    Zum Thema Migration hat der Sohn eines Entwicklungshelfers eine liberale Einstellung. „Man verliert bei den Debatten oft aus dem Auge, dass man über Menschen spricht. Die meisten Asylbewerber sind nicht freiwillig hier“, ist seine Meinung. Man dürfe sich nicht nur die Extremfälle anschauen, sondern müsse seinen Blick auch auf jene richten, die gut integriert seien. „Wir sind ein Einwanderungsland“, sagt er. Eine Obergrenze hält er für „abstrus“, die Zahl der Migranten in unserem Land sei nicht zu hoch. „Unsere Gesellschaft verträgt das.“ Wenn Asylbewerber straffällig werden - wie jüngst in Aschaffenburg, wo ein Afghane zwei Menschen getötet und weitere schwer verletzt hat -, sollen sie nicht ausgewiesen werden, sondern in Deutschland ihre rechtmäßige Strafe absitzen. „Ansonsten kommen sie straffrei davon, werden in ihrem Land für ihre Tat womöglich auch noch gefeiert und kommen irgendwann mit gefälschten Papieren wieder zurück.“

    Direktkandidat Merlin Nagel: Die Grünen brauchen ein starkes Mandat

    Merlin Nagel tritt als Bundestagskandidat an mit dem Ziel, ein gutes Ergebnis für sich einzufahren. Ihm sei bewusst, dass er Reinhard Brandl den Abgeordneten-Posten, den dieser seit 2009 inne hat, nicht streitig machen könne - „zumindest nicht bei dieser Wahl“, schiebt er hinterher. Die Grünen bräuchten jetzt ein starkes Mandat in Berlin, um „irgendetwas“ umsetzen zu können. Ob das am 23. Februar gelingt? „Wir kommen aus einer schwierigen Regierung heraus, die allen gestunken hat.“ Die Grünen hätten sich zu wenig durchsetzen können, nach dem Geschmack der Wählerinnen und Wähler seien zu wenig grüne Vorhaben realisiert worden. Er selbst wird sein Pfund aller Wahrscheinlichkeit nicht in die Waagschale werfen können. Auf der Liste steht er auf Platz 42, und von dieser Position aus ist Berlin nicht zu erreichen.

    Zur Person

    • Alter: 38 Jahre
    • Familienstand: ledig
    • Beruf: Entwicklungsingenieur
    • Wohnort: Ingolstadt, gebürtig aus Aachen
    • Politischer Werdegang: Während des Studiums AStA-Vorsitzender der FH Aachen; seit 2016 Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen, Vorsitzender der Grünen in Ingolstadt; seit 2020 Mitglied im Bezirksausschuss Mitte in Ingolstadt; Regionalbeirat im Bezirksvorstand der Grünen für die Region 10; Co-Sprecher von Ingolstadt ist Bunt
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