Eine kleine Spitze kann sich Friedhelm Lahn nicht verkneifen. „Wenn man in Neuburg mit dabei sein will, ist man gewandet. Alle, die nicht gewandet sind, sind Touristen“, sagt der Schloßfest-Chef und schaut hinter seine rechte Schulter, wo Hubert Aiwanger in Anzughose und weißem Hemd steht – da muss auch der stellvertretende bayerische Ministerpräsident lachen.
Hubert Aiwanger wird auf dem Neuburger Schloßfest empfangen

Die Stimmung ist gut an diesem Samstag, an dem Aiwanger dem Neuburger Schloßfest einen Besuch abstattet. Um 13.10 Uhr wird er in einer schwarzen Limousine auf das Parkdeck am Hofgarten gefahren. Dort erwartet ihn bereits ein Empfangskomitee des Verkehrsvereins. Dessen Vorsitzender Friedhelm Lahn hatte Aiwanger beim Starkbierfest der Freien Wähler, zu dem der Parteichef im März nach Neuburg kam, zum Renaissance-Spektakel eingeladen, mit Erfolg. Nach Gerhard Schröder, Edmund Stoiber oder Horst Seehofer reiht sich nun auch Aiwanger in die Liste der prominenten Schloßfest-Besucher ein.

Auf dem Parkplatz angekommen, schüttelt er höflich jedem die Hand, bedankt sich für den Aufwand, den die Beteiligten betreiben. Dann geht es in der Mittagshitze die Stufen hinauf in den prall gefüllten Burgwehr-Garten. Dort warten neben zahlreichen Besucherinnen und Besuchern unter anderem Fanfarenzüge, Fahnenschwinger und die Abordnung aus Lütgendortmund auf den bekannten Politiker. Der spricht von einer „großen Ehre“, auf dem Schloßfest empfangen zu werden, und betont: „Ich kann euch nur gratulieren zu diesem historischen Fest.“

Schloßfest und Landshuter Hochzeit hängen zusammen
Aiwanger zieht Parallelen in seine niederbayerische Heimat. Die Landshuter Hochzeit, ebenfalls ein großes historisches Fest, hänge mit dem Neuburger Schloßfest zusammen. Für die genauen historischen Zusammenhänge braucht Aiwanger jedoch Hilfe von Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Die Tochter von Georg dem Reichen und Hedwig von Polen, deren Vermählung die Landshuter Hochzeit nachstellt, war Elisabeth – die wiederum war die Mutter von Ottheinrich, der beim Neuburger Schloßfest im Mittelpunkt steht. Aiwanger regt an, dass sich Gruppen aus Landshut und Neuburg vielleicht mal treffen könnten, um die gemeinsame Geschichte zu feiern.
Von der Renaissance könne man sich in der heutigen Zeit einiges abschauen. Aiwanger wünscht sich eine „Wiedergeburt der Vernunft und Lebensfreude“, gerade in Zeiten, in denen jeder meine, „morgen kommt der Weltuntergang“. „Wir sollten wieder positiver in die Zukunft schauen, miteinander feiern, uns des Lebens freuen.“ Das macht dann auch Aiwanger. Nach dem offiziellen Empfang bleibt er auf ein Getränk im Burgwehr-Garten. Dann mischt er sich unters Volk. Er genieße die Zeit in Neuburg sehr, versichert Aiwanger.

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