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Ingolstadt: OB Christian Scharpf sagt Servus

Ingolstadt

OB Christian Scharpf sagt Servus

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    Oberbürgermeister Christian Scharpf verabschiedete sich vom Ingolstädter Stadtrat und den beiden verbleibenden Bürgermeisterinnen Dorothea Deneke-Stoll (rechts) und Petra Kleine. Der OB bekam Blumen und Bier.
    Oberbürgermeister Christian Scharpf verabschiedete sich vom Ingolstädter Stadtrat und den beiden verbleibenden Bürgermeisterinnen Dorothea Deneke-Stoll (rechts) und Petra Kleine. Der OB bekam Blumen und Bier. Foto: Stadt Ingolstadt

    Christian Scharpf hatte wahrlich keine leichte Amtszeit als Ingolstadts Oberbürgermeister: die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg mit einer neuen Flüchtlingswelle und die Wirtschafts- beziehungsweise Energiekrise. Nun verlässt er das Ingolstädter Rathaus vorzeitig, um in München Wirtschaftsreferent zu werden. Seine letzte Arbeitswoche und seine letzte Stadtratssitzung, die 42., hat er inzwischen hinter sich gebracht - nicht ohne ein paar Worte des Abschieds.

    „Oberbürgermeister von Ingolstadt zu sein ist eine herausragende und eine herausfordernde Aufgabe. Es ist etwas ganz Besonderes“, beginnt Scharpf seine Rede. Doch trotz der herausfordernden Zeiten habe er es gemeinsam mit Stadtrat und Stadtverwaltung geschafft, Ingolstadt in den vergangenen fünf Jahren zu gestalten und nach vorne zu bringen. Er habe sich auf seine Kolleginnen und Kollegen stets verlassen und Politik mit ihnen machen können. Scharpf lobt das konstruktive Miteinander im Stadtrat - und hofft, dass es so bleibt, auch in Zeiten der Haushaltskonsolidierung.

    Der Zusammenhalt in Ingolstadt ist Scharpf sehr wichtig

    Dann zieht Scharpf Bilanz, nennt die seiner Ansicht nach wichtigsten Themen seiner Amtszeit: Die Verdoppelung der Investitionen im Hochbaubereich, vor allem in Schulen und Kindertagesstätten. Das Stadtentwicklungskonzept Ingolstadt 2040plus und ein neuer Flächennutzungsplan mit Landschaftsplan und Biotopkartierung. Ein Gewerbeflächenentwicklungskonzept und eine Fachkräfteallianz. Ein Klimaschutzkonzept inklusive Ausbau des ÖPNV, Rückkauf von Stadtwerke-Anteilen und Ausarbeiten eines stadtweiten Wärmeplans „Ein dickes Brett bleibt die Zukunft der Gesundheitsversorgung und der Krankenhäuser in der Region“, sagt Scharpf. Die konkrete Umsetzung der Restrukturierung der Krankenhäuser in der Region werde eine der „größten politischen Herausforderungen der nächsten Jahre“. Und der scheidende OB blickt noch weiter in die Zukunft: Die Sanierung des Stadttheaters mit Festsaal sei längst überfällig, die Voraussetzungen dafür aber bereits geschaffen.

    Ein besonderes Anliegen ist Scharpf der Zusammenhalt in der Stadt. Mittlerweile seien über 230 Organisationen Teil des Ingolstädter Bündnisses für Demokratie, Vielfalt und Toleranz. „Wir leben in Zeiten, in denen Vieles ins Wanken gerät, wo der demokratische Grundkonsens in Frage gestellt wird und unsere Gesellschaft gespalten wie nie ist. Gerade hier auf kommunaler Ebene ist es daher wichtig, viele Zeichen des Miteinanders zu setzen. Ein Bekenntnis abzugeben für unsere demokratischen Werte und Errungenschaften. (...) Hass, Hetze und Ausgrenzung sind nicht die Lösung. Unsere Aufgabe ist es, zu versöhnen statt zu spalten, um den gesellschaftlichen Frieden in unserer Stadt zu erhalten!“

    Scharpf spricht sich für weniger Abhängigkeit von der Automobilindustrie in Ingolstadt aus

    So könne man auch die „gebeutelte Wirtschaft“ in der Stadt stärken, glaubt Scharpf. Denn die Mitarbeitenden internationaler Unternehmen wollten nicht nur in einer Stadt mit intakter Infrastruktur leben, sondern auch in einer, in der sie sich willkommen fühlen. Scharpf plädiert für Veränderungen in der Ingolstädter Wirtschaft und spricht sich für weniger Abhängigkeit von der Automobilindustrie aus, zum Beispiel durch Ausweisung einer Sonderwirtschaftszone durch den Freistaat mit wirtschaftlichen Vorteilen und Sonderrechten für Unternehmen. Die Zeiten für Ingolstadt blieben zwar herausfordernd, prognostiziert Scharpf. Doch: „Ingolstadt kann mit vielen Pfunden wuchern und deshalb wird mir um die Zukunft unserer Stadt auch nicht bange.“

    Am Samstag ist die offizielle Amtsübergabe, dann ist Michael Kern (CSU) der neue Chef im Ingolstädter Rathaus. Scharpf will der Stadt aber treu bleiben und auch in Zukunft noch regelmäßig zu Besuch kommen. Das Haus in Ingolstadt werden er und seine Familie behalten.

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