Heimische Amphibien und deren Lebensräume schützen und erhalten: Mit diesem Ziel hat der Naturpark Altmühltal e. V. ein Naturschutzprojekt angestoßen, in Kooperation mit den unteren Naturschutzbehörden Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen, der Regierung von Oberbayern sowie den Landschaftspflegeverbänden Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen. Dazu werden in und um die Gemeinde Wellheim die dort lebenden Amphibien kartiert: Gelbbauchunke, Laubfrosch, Springfrosch und Kammmolch stehen hierbei besonders im Fokus der Beobachtungen. Ein Teil der Gewässer liegt im Gemeindegebiet Rennertshofen, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen.

Die mit der Kartierung beauftragte Biologin Carolin Stoll aus Wittislingen legte nun die Ergebnisse des ersten Jahres vor. Zwischen März und August 2024 war sie an rund 30 Gewässern unterwegs – zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten, denn zum Kartieren gehört neben Beobachten, Keschern und Reusen legen auch das „Verhören“ der Rufe in der Nacht. Schaut man sich die Lebensweise der Frösche, Molche und Unken genauer an, wird klar, warum man jedes Gewässer öfter aufsuchen muss: ganz unterschiedlich sind der Zeitpunkt und die Art der Eiablage (des Laichs), die Wanderbewegungen oder auch die bevorzugten Gewässer der verschiedenen Amphibienarten. Besonderer Höhepunkt der Kartierung sind zwei Kammmolch-Vorkommen, zudem wurde häufig der Springfrosch gefunden, wie der Naturpark Altmühltal e. V. mitteilt. Beide sind inzwischen sehr selten geworden und auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten in Bayern zu finden. An einigen Gewässern wurden Gelbbauchunke und Laubfrosch gefunden, waren aber insgesamt im Untersuchungsgebiet eher selten.
Das Amphibienschutzprojekt in der Region wird noch fortgesetzt
Bald geht es in die zweite Runde der Beobachtungen. Dann werden auch die bisherigen Maßnahmenempfehlungen zu den einzelnen Gewässern weiter konkretisiert, so Projektleiterin Christa Boretzki vom Naturpark Altmühltal e. V. Hier kann es zum Beispiel notwendig sein, dass Gehölze entfernt werden oder eine maßvolle Entlandung von Gewässern vorgenommen wird. Außerdem kann eine Anlage neuer Biotope sinnvoll sein, um den Erhalt der streng geschützten Arten zu gewährleisten.
Neben den Projektbeteiligten - Kommunen, Landschaftspflegeverbände, Bund Naturschutz, Forst, Naturpark - können auch Privatleute aktiv werden und sich für den Erhalt der Amphibien und ihrer Lebensräume einsetzen. Finanziert wird das Projekt nach den Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinien des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. (AZ)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden