Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Karlshuld tritt der IG "Unser Donaumoos" bei: Wie die Initiative Landwirte und Grundbesitzer unterstützen will

Karlshuld

Gemeinde Karlshuld tritt IG "Unser Donaumoos" bei

    • |
    • |
    • |
    Wie viel Moorboden bereits verlorenging, zeigt der Moospegel in Ludwigsmoos. Und das Donaumoos sackt weiter: jährlich um ein bis zwei Zentimeter.
    Wie viel Moorboden bereits verlorenging, zeigt der Moospegel in Ludwigsmoos. Und das Donaumoos sackt weiter: jährlich um ein bis zwei Zentimeter. Foto: Ute De Pascale (Archivbild)

    Seit die bayerische Staatsregierung die Renaturierung des Donaumooses vorantreibt, toben hitzige Debatten darüber, welche Maßnahmen nötig sind und welche Alternativen es dazu gibt. Der Donaumoos-Zweckverband und das Donaumoos-Team arbeiten eifrig an der Umsetzung des vorgegebenen Konzepts, bei vielen Landwirten herrscht jedoch Skepsis darüber, welche Konsequenzen dies für sie hat. Um die Zukunft des Donaumooses mitzugestalten, gründete sich Ende 2022 die Interessengemeinschaft „Unser Donaumoos“, die den Landwirten und Bewohnern eine Stimme in dem Prozess geben will.

    Die IG „Unser Donaumoos“ wirbt um neue Mitglieder - auch in den Gemeinden

    Derzeit wirbt die Interessengemeinschaft um neue Mitglieder und wurde diesbezüglich bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Karlshuld am Montag vorstellig, um die Gemeinde von einem Beitritt zu überzeugen. Zwar ist die Interessengemeinschaft in Karlshuld bestens bekannt und hält beispielsweise ihre Sitzungen im Rathaus ab, allerdings sah der Vorsitzende Gerhard Dittenhauser dennoch Bedarf, die Ziele des Zusammenschlusses noch einmal zu erläutern. „Es wird viel über uns geredet, auch sehr viel Schmarrn. Wir werden auch beschimpft, deswegen wollen wir unsere Ideen in den Gemeinden vorstellen.“

    Unstrittig sei, dass sich etwas tun muss im Donaumoos. Ohne Maßnahmen werde der Moosboden in den kommenden 25 Jahren rund 42 Zentimeter weiter absinken und bis zum Jahr 2100 pro Meter Torfboden noch einmal so viel, erläuterte Dittenhauser. Deshalb will man erfahrener und kompetenter Ansprechpartner sein, für Ministerien, für den Donaumoos-Zweckverband und das Donaumoos-Team, das aus Fachleuten des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, des Amts für ländliche Entwicklung, der Regierung von Oberbayern und des Wasserwirtschaftsamts Ingolstadt besteht.

    Wassermanagement und der Fortbestand der Landwirtschaft sind die Kernthemen der IG

    Zu den Kernthemen der Interessengemeinschaft zählen das Wassermanagement, der Fortbestand der Landwirtschaft und die Sicherung der Lebensqualität im Donaumoos. Sie fordert beispielsweise, dass sich der Anbau moorschonender Kulturen für die Landwirte lohnen muss, dass die Siedlungs- und Infrastruktur erhalten bleibt und dass ein aktives Wassermanagement zukünftig vor Hochwasser schützt. Konkret schlägt die Interessengemeinschaft dafür eine Flurbereinigung im gesamten Donaumoos vor, die neue Wege sowie breitere Kanäle und Vorfluter ermöglichen soll – ein Prozess, der viele Jahrzehnte in Anspruch nehmen würde. Generell möchte die Interessengemeinschaft dazu weitere Forschung betreiben, eigene wirtschaftliche Berechnungen anstellen und alternative Ideen für den Klimaschutz im Moos einbringen.

    „Wir sind bereit, neue Wege zu gehen, wo auch immer die uns hinführen. Wir sind für alles offen, aber wir wollen, dass ehrlich mit uns umgegangen wird“, sagte Gehard Dittenhauser. Sollte damit dem Donaumoos-Team die Hand gereicht werden, blieb die andere zur Faust geballt in der Hosentasche. „Es werden immer mehr Leute im Donaumoos-Team und noch immer ist keiner aus dem Moos“, so Dittenhauser. Man wolle sich nichts von Leuten überstülpen lassen, „die vom Moos keine Ahnung haben und jeden Abend wieder nach Freising oder Erding heimfahren“.

    Karlshulds Bürgermeister Michael Lederer unterstützt die Initiative der Landwirte

    Bürgermeister Michael Lederer warb bei den Gemeinderäten für eine Mitgliedschaft. „Bei uns in der Gemeinde steht jedes Haus im Donaumoos, jeder hier ist von diesen Veränderungen betroffen. Also müssen wir diesen Prozess mitgestalten“, so Lederer. Er persönlich halte die Initiative für wichtig, um den Prozess der Renaturierung begleiten zu können und den Landwirten und Hausbesitzern darin eine Stimme zu geben. Ohnehin kenne niemand die Böden im Donaumoos besser als die Landwirte vor Ort. Das sah der Gemeinderat auch so und beschloss einstimmig, der Interessengemeinschaft beizutreten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden