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Martina Edl: Freie Wähler Kämpferin für bodenständige Politik

Eichstätt

Familienmensch und Unternehmerin: Dafür steht FW-Kandidatin Martina Edl

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    Martina Edl will für die Freien Wähler in den Bundestag einziehen. Der Architektin liegen besonders das Handwerk und der Mittelstand am Herzen.
    Martina Edl will für die Freien Wähler in den Bundestag einziehen. Der Architektin liegen besonders das Handwerk und der Mittelstand am Herzen. Foto: Luzia Grasser

    Martina Edl ist eine Frau und sie ist Unternehmerin. Diese beiden Themen sind es auch, die Eichstätterin in die Politik geführt haben. Frauen und Mittelstand - genau dafür - und noch für einiges mehr - will Edl auch kämpfen, wenn sie es als Kandidatin der Freien Wähler in den Bundestag schaffen sollte.

    Bundesweit haben die Freien Wähler einen schweren Stand, das weiß auch Edl. Doch sie glaubt, dass nicht nur Bayern, sondern ganz Deutschland eine Politik guttun würde, die von der Basis kommt. Eine Politik mit der Erfahrung von Menschen, die mitten im Leben stehen, und die sich einsetzt für Menschen, die „der Kitt der Gesellschaft sind“. Damit meint sie Selbstständige, Handwerker, Mittelständler und Menschen, die sich engagieren: in Vereinen, im sozialen Bereich, in vielfältigen Ehrenämtern. „Diese Menschen haben in der Politik keine Stimme.“ Sie würden sich nicht derart lautstark zu Wort melden wie jene, die sich Randthemen wie der Cannabis-Legalisierung oder dem leichteren Wechsel des Geschlechts widmen, sondern einfach ihre Arbeit machen. „Ganz normale Leute“ seien das, sagt Edl. Ihnen wollen die Freien Wähler jene Stimme geben. Und das mit einer Politik, die Edl als „pragmatisch, bodenständig und bürgernah“ beschreibt.

    Die Bürokratie bringt viele Selbstständige zum Verzweifeln

    Edl spürt, dass es inzwischen genau in diesen Gesellschaftsschichten rumort. Beispiel Mittelstand. Ein Handwerksmeister mit einem kleinen Betrieb werde mittlerweile derart von bürokratischen Auflagen überschwemmt, dass kaum noch Zeit bleibt für die eigentliche Arbeit. „Das bringt unser System zum Kippen“, sagt Edl. Sie selbst kennt all das aus ihrem eigenen Unternehmerinnen-Dasein als Architektin. Ständig neue Online-Portale, auf denen sie Förderungen mit sich permanent ändernden Richtlinien für Bauherren beantragen soll, die dann aber schon nach kurzer Zeit wieder gekippt werden. Die Folge: Die Menschen werden verunsichert, das schlägt sich letztlich auf die gesamte Wirtschaft nieder. Wenn die Architektin Edl eine Frage hat zu all den Auflagen, Portalen oder Anträgen, kann sie nur wieder den Online-Weg nutzen. Menschen am anderen Ende einer Telefonleitung - Fehlanzeige. „Das bringt mich an den Rand der Verzweiflung“, sagt Edl.

    Und offenbar nicht nur sie. Edl kennt Unternehmer, die ihre Traditionsbetriebe nach Jahrzehnten genau wegen dieser überbordenden Bürokratie aufgegeben haben. Doch nicht nur Unternehmerinnen und Unternehmer fühlen sich immer weniger wertgeschätzt, beobachtet Edl. Auch Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Städten und Gemeinden werde immer mehr finanzielle Last aufgebürdet, am Ende wird an den freiwilligen Leistungen gespart: Die Feuerwehr bekommt kein neues Haus oder dem Sportverein wird die Förderung gekürzt. Am Ende besteht die Gefahr, dass genau diese Menschen aus Protest Kandidaten von Parteien am extremen Rand ihre Stimme geben, befürchtet die FW-Kandidatin.

    Martina Edl will Protestwähler für die Freien Wähler gewinnen

    Diese Protestwähler - aber nicht nur sie - will Edl vom Wahlprogramm der Freien Wähler überzeugen: „Es ist besser, die zu wählen, die Verantwortung übernehmen und nicht die, die dekonstruktive Vorschläge machen.“ Edl spielt damit auf die Aussage von Alice Weidel an, sie wolle Windkrafträder wieder abreißen. Energie ist ein weiteres Thema, das sich Edl auf die Fahnen geschrieben hat, schließlich ist sie selbst Energieeffizienzexpertin. Die Eichstätterin setzt auf einen gedeihlichen Energiemix - „aber ohne Kohle, ohne Atomkraft und ohne fossile Energien“.

    Um diejenigen, „die die Gesellschaft am Laufen halten“, wieder mehr zu entlohnen, hat sich auch einige Vorschläge: 2000 Euro sollen für jeden, egal ob Arbeitnehmer, Rentner oder selbstständig, für jede Einkunftsart steuerfrei bleiben, das soll auch den Niedriglohnsektor wieder attraktiv machen. „Leistung muss sich wieder lohnen“, sagt Edl. Gegenfinanziert soll das Ganze werden durch Abbau von Verwaltungspersonal und Bürokratie. Die Unternehmenssteuer will sie auf 25 Prozent senken.

    Martina Edl ist vor gut zehn in die Politik eingestiegen

    Sie selbst ist erst vor gut zehn Jahren aktiv in die Politik eingestiegen. In den Jahren vorher hat sie vier Kinder großgezogen und parallel dazu ihr Büro gegründet. Erst als die Kinder älter waren, hat sie Zeit für die Politik gefunden. Mit ihrem Engagement will sie auch Vorbild sein für andere Frauen.

    Die Chancen, als Direktkandidatin den Wahlkreis zu gewinnen, sind gering, das weiß auch Edl. Von der Fünf-Prozent-Hürde sind die FW im Bund weit entfernt, deshalb soll der Einzug über drei Direktmandate klappen. Sollte es dann noch genügend Zweitstimmen geben, dann könnte es für Martina Edl über die Landesliste, wo sie auf Platz 11 steht, tatsächlich nach Berlin gehen.

    Zur Person

    • geboren in Neustadt an der Aisch (Mittelfranken)
    • Beruf: Architektin und Innenarchitektin mit einem eigenen Büro in Eichstätt
    • politisches Engagement: seit 2020 stellvertretende Bürgermeisterin in Eichstätt und Mitglied des Kreistags, seit 2014 Mitglied des Eichstätter Stadtrats für die Freien Wähler
    • verheiratet, Mutter von vier Kindern und Oma eines Enkelsohns
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