In sehr frühen Zeiten hat sich jeder seine Hütte selbst zusammengezimmert. Zimmern bedeutet, etwas aus Holz herzustellen. Bei den Spezialisten für den Holzbau, den Zimmerleuten, hat sich der Name gehalten. Wer heute ein Haus baut, der sucht Handwerker mit Fachkompetenz und Zuverlässigkeit. Manchmal gar nicht so einfach, sich im Gewühl der Angebote zurechtzufinden. Das „Meisterhaft“-Gütesiegel, ein Qualitätssiegel der deutschen Bauwirtschaft, hilft bei der Auswahl. Es steht für hohe Qualität und handwerkliches Können. „Meisterhaft“ – das ist ein Gütesiegel der ganz besonderen Art. Diese Auszeichnung erhielten nun Zimmerer-Betriebe aus den Landkreisen Neuburg-Schrobenhausen, Eichstätt, Pfaffenhofen und aus Ingolstadt.
„Meisterhaft“-Gütesiegel für Zimmerer in Neuburg
Im Arco-Schlösschen in Neuburg stand am Donnerstagabend alles im Zeichen der Zunft der Zimmerer, die auf eine lange Geschichte zurückblickt. Die besten Zimmerei-Betriebe aus der Region wurden mit dem Qualitätssiegel „Meisterhaft“ ausgezeichnet. Dazu hatte Christian Stemmer, Obermeister der Zimmerer-Innung Neuburg-Schrobenhausen, nach Neuburg eingeladen. Neben den Repräsentanten der Betriebe waren auch Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling und Peter Aicher, Präsident des Landesinnungsverbandes des Bayerischen Zimmererhandwerks und außerdem Präsident von Holzbau Deutschland und von TCE Timber Construction Europe, der Einladung gefolgt. Gmehling lobte das Handwerk nicht nur als Stütze der deutschen Wirtschaft, sondern auch der gesamten Gesellschaft. Ohne das Handwerk gehe nichts. Und die Meisterhaft-Auszeichnung sei Beleg für Fachkompetenz. „Das ist ein verlässlicher Gradmesser für die Bürger.“ Schließlich würden die meisten nur einmal im Leben bauen und hätten in dem Siegel eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe.
Peter Aicher hob die Zimmererinnung und die Betriebe für ihre Bereitschaft zur Ausbildung hervor. „Deutschlandweit haben wir bei rund 75.000 Mitarbeitern etwa 8500 Auszubildende. Das ist eine Quote von über elf Prozent.“ Mit dieser Ausbildungsquote seien die Zimmerer einsamer Spitzenreiter. Und die hohe Qualität der Ausbildung mache sich bezahlt. „Trotz Delle in der Baukonjunktur verzeichnen die Zimmerer ein Wachstum.“ Vor allem in der Bestandssanierung zeige sich, wie wertvoll das Gewerke sei, bei dem die Planung und Fertigung in einer Hand liege.

Zimmerer-Branche blickt mit Zuversicht in die Zukunft
Laut Aicher blickt die Branche mit Zuversicht in die Zukunft. CO₂-Rechner für die Betriebe und Nachhaltigkeitsberichte für Baustellen würden zu noch mehr Transparenz beim Kunden führen. Die 2009 entwickelte Zukunftsstrategie 2025 sei erst kürzlich auf 2035 überarbeitet worden. Holz sei auch in Zukunft eines der wichtigsten Baumaterialien. Laut einer Studie werde der Anteil von Holz im Gebäudebau in den nächsten Jahren noch ansteigen. „Dafür arbeiten wir eng mit der Forstwirtschaft zusammen.“ Dem Klimawandel werde durch einen Umbau der Wälder entgegengewirkt, zudem seien neue Verbundhölzer in der Erprobung. „Im deutschen Forstbewirtschaftungsrat haben wir die gesamte Wertschöpfungskette vom Waldbauern bis zum verarbeitenden Zimmerer im Blick.“
Das freute natürlich auch die Preisträger, die bei ihren Kunden nun mit ihren Meisterhaft-Sternen werben können. Diese wurden seit 2005 nun schon zum zehnten Mal vergeben.
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