Unter dem Titel „Bildungsgerechtigkeit für Alle – Chancen für unsere Kinder sichern“ fand kürzlich eine politische Veranstaltung der SPD Neuburg-Schrobenhausen im AWO Herzwerk statt. Trotz der Terminverschiebung vom Weltkindertag auf den 26. September 2024 war der Saal gut gefüllt. Im Fokus standen die Herausforderungen und Chancen, die Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder zu erreichen.
Werner Widuckel, Kreisvorsitzender der SPD und Bildungsreferent des Kreistages, eröffnete die Veranstaltung mit einem Appell für mehr Investitionen in die örtlichen Bildungseinrichtungen. „Es reicht nicht, nur über Bildungsgerechtigkeit zu reden – wir müssen konkret handeln“, betonte er. „Unsere Schulen brauchen moderne Ausstattung, sanierte Gebäude und gut ausgebildete Lehrkräfte. Dafür werde ich mich einsetzen.“ Widuckel machte klar, dass gerechte Bildung nur möglich sei, wenn alle Kinder Zugang zu zeitgemäßen Lernbedingungen haben.
Sigrid Busch vom Familienzentrum Neuburg präsentierte in ihrem Vortrag Zahlen und Fakten, die die bestehenden Ungleichheiten verdeutlichen. Besonders Kinder aus alleinerziehenden Haushalten seien oft benachteiligt. „Diese Kinder haben oft schlechtere Startbedingungen, sei es durch finanzielle Engpässe oder die schwierige Vereinbarkeit von Betreuung und Beruf“, erklärte sie. Busch hob hervor, dass gerade diese Familien besonders viel Unterstützung brauchen, um ihren Kindern eine faire Chance auf Bildung zu ermöglichen.
Neuburger SPD-Ortsverein ruft zu Bildungsgerechtigkeit auf
In der anschließenden Diskussion griff Waheed Niaz, Vorsitzender der SPD Neuburg, diese Punkte auf und ergänzte sie mit einem weiteren wichtigen Aspekt: den hohen Kosten, die Familien bei der Einschulung ihrer Kinder tragen müssen. „Die enormen Kosten für Schulmaterialien wie Ranzen oder andere Utensilien sind für viele Eltern eine große Belastung. Es ist kaum tragbar, dass solche Grundbedürfnisse so teuer geworden sind“, kritisierte Niaz. Er betonte, dass es sich hierbei nicht nur um ein finanzielles Problem handele, sondern auch um ein strukturelles Versagen: „Unsere Gesellschaft schafft es nicht, Familie, Beruf und Bildung so miteinander zu verknüpfen, dass Eltern und Kinder gleichermaßen entlastet werden. Wir brauchen dringend Lösungen, die allen Familien gerecht werden.“
Helena Schlusnus von Young Engineers betonte in ihrem Vortrag die Notwendigkeit, das Bildungssystem zu modernisieren. „Studien zeigen, dass Kinder am besten spielerisch lernen. Es reicht nicht aus, sich auf die klassischen Fächer zu konzentrieren. Wir brauchen kreative Lernmethoden, die auf die Talente der Kinder eingehen und ihre Kreativität fördern.“ Schlusnus forderte eine Kombination aus traditionellen Fächern wie Deutsch und Mathe sowie Fächern, die die individuellen Stärken der Kinder in den Mittelpunkt stellen.
In der offenen Diskussionsrunde am Ende der Veranstaltung waren sich alle einig: Die Bildungsgerechtigkeit ist in Deutschland noch nicht erreicht. Werner Widuckel betonte abschließend: „Wir müssen weiterkämpfen, damit jedes Kind die gleichen Chancen bekommt – das ist nicht nur eine politische, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe.“ (AZ)
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