Die Neuburger Polizeiinspektion kann mit einer guten Nachricht aufwarten: Wie bereits 2023 sind auch 2024 die Straftaten in ihrem Zuständigkeitsbereich, also dem nördlichen Landkreis, deutlich zurückgegangen – um 6,6 Prozent. Das geht aus der aktuellen Kriminalitätsstatistik hervor. Im südlichen Landkreis war der Rückgang sogar noch stärker: Die Polizeiinspektion Schrobenhausen meldet zehn Prozent weniger Straftaten. Zum Zuständigkeitsbereich der PI Neuburg gehören die Gemeinden Bergheim, Burgheim, Ehekirchen, Karlshuld, Königsmoos, Neuburg, Oberhausen, Rennertshofen, Rohrenfels und Weichering.
Straftaten allgemein: Insgesamt hat es im nördlichen Landkreis im vergangenen Jahr 2291 Straftaten gegeben. Das sind 163 Fälle weniger als im Jahr 2023. Bezogen auf 100.000 Einwohner sind das 3527 Straftaten, das liegt unter dem bayernweiten Durchschnitt von 4635 Straftaten. Die sicherste Gemeinde im nördlichen Landkreis ist Bergheim, die unsicherste Neuburg. Den größten Rückgang gab es in Karlshuld, wo sich die Straftaten 2024 im Vergleich zum Vorjahr fast halbierten.
Aufklärungsquote: Die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion Neuburg liegt mit 74,8 Prozent sowohl über dem bayernweiten Durchschnitt (67,9 Prozent) als auch über dem Wert des Vorjahres (70,9 Prozent).
Rohheitsdelikte: In dieser Kategorie fasst die Polizei Delikte unter anderem aus den Bereichen Raub und Körperverletzung zusammen. Hier gab es einen starken Anstieg von 530 (2023) auf 707 (2024) Fälle. Diesen führt die Polizei aber auf ein Sammelverfahren gegen einen Neuburger Arzt zurück. Dieser hatte am örtlichen Krankenhaus ohne Zulassung hunderte Patienten behandelt und wurde deshalb im vergangenen Jahr wegen schwerer Körperverletzung verurteilt. Bei den einfachen Körperverletzungen gab es einen leichten Anstieg von 262 (2023) auf 296 (2024) Fälle.
Straßenkriminalität: In dieser Kategorie fasst die Polizei Delikte mit konkretem Bezug zu öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen zusammen. Hier gab es einen deutlichen Rückgang von 406 (2023) auf 291 (2024) Fälle. Das entspricht einem Minus von 28,3 Prozent.
Wohnungseinbrüche: Rund um Neuburg wurde im vergangenen Jahr zwölfmal in Häuser oder Wohnungen eingebrochen – ebenfalls ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 2023. Auch hier gehört die Region zu den sichersten der gesamten Bundesrepublik. Auch die PI Neuburg sieht das Niveau als „sehr gering“ an.
Rauschgiftkriminalität: In diesem Bereich ist die Fallzahl in der Region ebenfalls stark zurückgegangen. Während es 2023 noch 156 Fälle waren, gab es im vergangenen Jahr nur noch 76 Delikte – ein Großteil im Stadtgebiet Neuburg. In diesem Bereich spielen laut Polizei vor allem Amphetamine, Ecstasy und Cannabis eine Rolle.
Fahrraddiebstähle: Während im Jahr 2023 noch 138 Fahrräder als gestohlen gemeldet wurden, lag die Zahl im Jahr 2024 bei 79 Fällen. Dies bedeutet einen Rückgang von 42,8 Prozent. Die Polizei macht hierfür vor allem die beiden temporären, stationären Videokameras am Fahrradabstellplatz am Neuburger Bahnhof verantwortlich. Im dortigen Überwachungsbereich reduzierten sich die Fahlzahlen von 29 (2023) auf zwölf (2024) Fälle.
Tatverdächtige: In diesem Bereich gab es keine größeren Änderungen. Wie 2023 handelte es sich auch im vergangenen Jahr bei rund drei Viertel aller Tatverdächtigen im Bereich der Neuburger Inspektion um Männer. Knapp ein Viertel (296 Personen) aller Tatverdächtigen war jünger als 21 Jahre. 90 Heranwachsende (18 bis 21 Jahre), 138 Jugendliche (14 bis 18 Jahre) und 68 Kinder verzeichnet die Kriminalitätsstatistik. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen lag bei 46,1 Prozent. In 289 Fällen waren die Tatverdächtigen Zuwanderer und befanden sich zum Zeitpunkt der Tat im Rahmen eines Asylverfahrens, einer Duldung oder als Kontingentflüchtling im Dienstbereich. (kimi/AZ)
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