Mittlerweile gehört sie zum Schloßfest-Repertoire unverzichtbar dazu: Die Serenade. Am vergangenen Sonntag trafen sich die einzelnen Gruppen bestehend aus der Neuburger Hofmusik, dem Liederkranz, dem Madrigalchor, der Windrose und den Hoftänzern erstmalig gemeinsam zur zusammenhängenden Probe.
Nicola Göbel, die als Dirigentin das mehr als 100 Personen starke Ensemble anleitet, erklärt, dass dies eine von nur zwei Proben ist, welche alle Einzelgruppen vor dem Schloßfest zusammenbringt. Gemeinsam mit Ulrike Stuhlfelder, die für die tänzerische Darstellung der Serenade verantwortlich ist, werden Abläufe, Takte und Wiederholungen akribisch durchgegangen. Beide versuchen nun bei dieser großen Probe alle aufeinander abzustimmen und ein harmonisches Gesamtbild zu erzeugen. Zu sehen sind viele verschiedene Tänzerinnen und Tänzer in unterschiedlichsten Konstellationen, die Bühne im Schlosshof wirkt kurz wie in Wimmelbild aus kleinen und stummen Einzelszenen.
Über 100 Personen sind an der Serenade beim Neuburger Schloßfest beteiligt
Neben unzähligen Gesangsstimmen, die auf Deutsch, Französisch und Spanisch ihre Musik zum Besten geben, ist auch eine hohe Varianz an Instrumenten dabei. Von einer Knickhalslaute über eine große Subbass-Blockflöte und Renaissance-Posaunen werden viele alte Instrumente bespielt. Krummhörner, Zimbeln und eine Gambe kommen ebenfalls zum Einsatz, aber auch „moderne“ Trompeten, Trommeln und Flöten.
Seit 2015 gibt es die Serenade am Neuburger Schloßfest, in diesem Jahr ist es das fünfte Fest für das große Ensemble. Göbel erzählt, dass sich die Gruppe damals notgedrungen gebildet habe, als die Schlosskapelle renoviert werden musste. Zunächst war nur die Neuburger Hofmusik Teil der Serenade, über die Jahre kamen immer mehr Vereine hinzu sodass heuer insgesamt fünf Einzelgruppen zusammenarbeiten.
Serenade bietet beim Schloßfest 2025 eine musikalische Besonderheit
Eine interessante Besonderheit in diesem Jahr bildet die Auswahl der gespielten Werke. Laut Göbel sei der Fokus beim Schloßfest 2025 auf mittelalterlich datierte Lieder gesetzt worden. Wie dieser Fokuswechsel im Hinblick auf den Renaissance-Anspruch des Schloßfestes zu begründen ist, beantwortet Göbel. Zum einen würden die gespielten Werke zur Zeit der Renaissance bereits existieren, zum anderen hätten Göbel und Stuhlfelder schlichtweg Lust auf einen solchen, um etwa 300 Jahre verschobenen musikalischen Einblick gehabt und sich daher dieses Jahr gemeinsam dafür entschieden. So spielt man diesmal aus Sicht der Renaissance echte „Oldies“, eine Zeitreise in der Zeitreise sozusagen.
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