Mit einer beeindruckenden Vorstellung hat der ERC Ingolstadt am Freitagabend den Halbfinal-Einzug in der DEL-Play-offs perfekt gemacht. Die Panther setzten sich am Freitagabend im sechsten Spiel bei den Nürnberg Ice Tigers mit 6:0 (4:0, 2:0, 0:0) durch und entschieden damit diese packende und hochklassige Serie mit 4:2. Ausschlaggebend für den Erfolg im letzten Duell war dabei ein fulminantes Auftaktdrittel, welches die Oberbayern mit 4:0 gewannen. Im Halbfinale geht es nun ab Mittwoch (19.30 Uhr/Saturn-Arena) gegen die Kölner Haie, die in ihrer Serie gegen Bremerhaven ebenfalls mit 4:2 die Oberhand behielten. Der Vorverkauf für die ersten beiden Heimspiele startet am Samstag um 16 Uhr.
„Never change a winning team“ - getreu diesem Motto hatte ERCI-Headcoach Mark French den gleichen Kader wie zwei Tage zuvor in der Saturn-Arena auf das Eis geschickt. Mit einer Ausnahme: Der zuletzt gesperrte Morgan Ellis kehrte für Philip Preto in die Verteidigung zurück. Der Kanadier durfte sich dabei über ganz besondere „Liebesbezeugungen“ der Ice Tigers-Fans freuen. Bei jedem Scheibenkontakt gab es ein gellendes Pfeifkonzert. Die heimischen Anhänger hatte es ihm nicht verziehen, dass ihr Topscorer Evan Barrett nach einem Check von Ellis in Spiel vier nicht mehr ins Team zurückgekehrt war.
„Besondere“ Beziehung zwischen Morgan Ellis und den Nürnberger Fans
Nach den ersten 20 Minuten war die Beziehung zwischen dem Ingolstädter Verteidiger und dem Nürnberger Publikum allerdings nur noch eine Randnotiz. Verantwortlich dafür waren die (eindeutigen) Geschehnisse bis dahin auf der Eisfläche. Nachdem die Hausherren in der Anfangsphase mächtig Druck ausgeübt und Panther-Goalie Christian Heljanko ordentlich unter Beschuss genommen hatten (der Finne reagierte dabei mehrfach erstklassig), war es letztlich eine Aktion, welche die Franken bis zur ersten Pause nahezu in alle Einzelteile zerfallen ließ. Wie schon in der Begegnung zuvor hatte sich Ice Tigers-Routinier Ryan Stoa - diesmal hinter dem Kasten der Oberbayern - ein völlig unnötiges Foul geleistet. In Überzahl dauerte es dann ganze acht Sekunden, ehe Myles Powell die Gäste in Führung brachte (9.).
Brutaler Wirkungstreffer für die Nürnberg Ice Tigers
Für die Schützlinge von Cheftrainer Mitch O‘Keefe war dies ein brutaler Wirkungstreffer. Nur zwei Zeigerumdrehungen später lag die Hartgummischeibe erneut hinter Schlussmann Leon Hungerecker. Verantwortlich dafür zeigten sich die „jungen Wilden“ des ERCI: Über Johannes Krauß und Leon Hüttl kam das Spielgerät zum frei stehenden Enrico Henriquez, der Hungerecker mit einer tollen Bewegung überwand (11.). Nürnberg schien nun völlig von der Rolle, was die Panther unter dem Jubel der rund 800 mitgereisten Anhänger gnadenlos ausnutzten. Wojciech Stachowiak mit einem erfolgreichen Alleingang (17.) sowie Abbott Girduckis aus spitzem Winkel (20.) schossen eine beeindruckende 4:0-Führung heraus.
Bei den Franken, die zu Beginn des zweiten Abschnitts ihren Torhüter wechselten (Niklas Treutle übernahm den Platz von Leon Hungerecker) hatte sich nun jede Menge Frust aufgebaut. Die Folge waren unter anderem ein Faustkampf von Josef Eham gegen Wojciech Stachowiak (26.) sowie zahlreiche Nicklichkeiten und teilweise auch überharte Fouls, wofür die EHC-Akteure völlig zurecht gleich reihenweise auf die Strafbank wanderten. Auch einige „Fans“ ließen sich mehrfach dazu hinreißen, Gegenstände auf das Eis zu werfen. Dass sich bei derartigen Aktionen auch Nürnberger Akteure hätten verletzten können, schien ihnen dabei komplett egal. Die Panther lieferten indes die sportliche Antwort. Nachdem sie zuvor in einigen Überzahl-Situationen die Scheibe nicht am mehrfach reagierenden Treutle vorbeigebracht hatten, schraubten schließlich erneut Stachowiak (37.) und Agostino (40.) das Ergebnis zum 6:0-Endstand weiter in die Höhe. Sehr zur Freude der eigenen Anhängerschaft, welche das Schützenfest mit „Macht sie alle, schießt sie aus der Halle“ lautstark quittierte und ihr Team durchgängig im Schlussabschnitt feierte.
Nürnberg Ice Tigers: Hungerecker (21. Treutle) - Headrick, Karrer; Shaw, Braun; Haiskanen, Weber - McKenna, Graber, Dove-McFalls; Heigl, Stoa, Kechter; Gerard, Maier, Alanov; Ustorf, Eham, Rassell; Ribarik.
ERC Ingolstadt: Heljanko - Hüttl, Bodie; Ruopp, Wagner; Ellis, Breton - Girduckis, Pietta, Keating; Sheen, Stachowiak, Schmölz; Agostino, Powell, Simpson; Dunham, Henriquez, J. Krauß.
Tore: 0:1 Powell (9./PP), 0:2 Henriquez (11.), 0:3 Stachowiak (17.), 0:4 Girduckis (20.), 0:5 Stachowiak (37.), 0:6 Agostino (40.). - Zuschauer: 7672.
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