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30 Jahre Freibad Marienhöhe Nördlingen: Rückblick, Eröffnung und geplante Feierlichkeiten

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Wie Nördlingen vor 30 Jahren zu seinem neuen Freibad kam

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    Der damalige Oberbürgermeister Paul Kling (links) hat das Freibad im Juni 1995 offiziell eröffnet. Rechts im Bild Architekt Christof Illig.
    Der damalige Oberbürgermeister Paul Kling (links) hat das Freibad im Juni 1995 offiziell eröffnet. Rechts im Bild Architekt Christof Illig. Foto: Foto Hirsch (Archivbild)

    Fast wäre sie buchstäblich ins Wasser gefallen, die Einweihung des neuen Freibads am 2. Juni 1995 auf der Nördlinger Marienhöhe. 17 Grad meldete der Wetterdienst, war in den Rieser Nachrichten zu lesen, zu den Feierlichkeiten am Nachmittag hörte dann zumindest der Regen auf. Das heutige Freibad feiert in diesem Jahr also sein 30. Jubiläum. Damit das Solarbad eröffnen konnte, war einiges an Vorarbeit nötig.

    Das vorherige Bad sei völlig veraltet gewesen, erläutert der damalige Oberbürgermeister Paul Kling. In den 90er-Jahren war zunächst die Idee eines Thermalbads gescheitert. In den Diskussionen um das Freibad habe es auch Befürworter einer Sanierung gegeben, die dafür waren, etwa Wannen in die vorhandenen Becken zu legen, sagt Kling. Da aber eine ganze Fülle an Reparaturen notwendig gewesen wäre, habe man sich für einen Neubau entschieden. Auch wie dieser aussehen könnte, wurde intensiv diskutiert. Man habe Fahrten zu verschiedensten Bädern gemacht und diese besichtigt, sagt Kling. Vom Spaßbad bis zum Kombibad, das man im Sommer und Winter nutzen kann.

    Das alte Freibad, das im Zuge der Renovierung abgerissen wurde, war stark renovierungsbedürftig.
    Das alte Freibad, das im Zuge der Renovierung abgerissen wurde, war stark renovierungsbedürftig. Foto: Carl Völkl (Archivbild)

    Bau des neuen Freibads: Stadt Nördlingen bekam Förderung für das Solarbad

    Als der Freistaat eine Förderung für ein Solarbad in Aussicht stellte, wurde auch diese, damals noch sehr neue Idee, für die Stadt interessant. Man habe dann einen Bademeister einer Gemeinde, die bereits ein Solarbad betreibt, eingeladen, der viel Positives berichten konnte, sagt Kling. So fiel also schließlich die Entscheidung für ein Solarbad. Die Kosten lagen bei 11,5 Millionen Mark und die Stadt durfte sich über 3,6 Millionen Mark Förderung freuen. Auf der Nördlinger Marienhöhe entstand eine der damals größten Solaranlagen in Deutschland.

    So konnte im Dezember 1993 der Startschuss fallen. Zunächst wurde das alte Bad abgebrochen. Brauchbare Teile habe man an Vereine und Privatleute gegeben, war in den Rieser Nachrichten zu lesen. So durfte sich etwa der Heimgartenverein über die Platten rund um die Becken freuen. Die Sitzbänke habe man im Sportpark verwendet und Umkleidekabinen an die Sportvereine in Nördlingen und Oettingen gegeben.

    Lediglich die Badesaison 1994 musste für den Bau des neuen Bads ausfallen

    In einer Rekordbauzeit von eineinviertel Jahren wurde das neue Freibad schließlich gebaut. Lediglich eine Badesaison im Sommer 1994 ist ausgefallen. Grundlage für die Anordnung der Becken und der Gebäude war die Idee, den natürlichen Geländeverlauf zu erhalten und künstliche Aufschüttungen zu vermeiden. Architektur und Farbgebung sollen eine Ferien- und Freizeitstimmung vermitteln, war in den Rieser Nachrichten zu lesen. Die Abstimmung über den Namen des neuen Bades erfolgte in einer nichtöffentlichen Sitzung des Stadtrats. Vorher hatten sich einige Räte dafür ausgesprochen, dass die Begriffe „Freibad“ und „Marienhöhe“ vorkommen sollten. Drei Abstimmungen habe es schließlich gebraucht, um im Stadtrat den Namen „Freibad Marienhöhe Nördlingen“ festzulegen.

    Kinder von Nördlinger Schulen waren die Ersten, die zur Einweihung 1995 die neuen Rutschen getestet haben.
    Kinder von Nördlinger Schulen waren die Ersten, die zur Einweihung 1995 die neuen Rutschen getestet haben. Foto: Dieter Mack (Archivbild)

    Die Eintrittspreise musste die Stadt mit dem neuen Bad kräftig erhöhen, da das Bad mit dem alten nicht mehr zu vergleichen sei, hieß es. Und so legte der Stadtrat im März 1995 diese neuen Preise fest: Die Tageskarte sollte fünf Mark kosten, im alten Bad waren es drei Mark. Eine Familienkarte, die es im alten Bad noch nicht gab, kostete jetzt 13 Mark. Die Saisonkarte war für 100 Mark zu haben. Im alten Bad hat diese noch 55 Mark gekostet. Heute liegt die Tageskarte bei 4,50 Euro, eine Familientageskarte bei 11 Euro und eine Saisonkarte bei 105 Euro.

    Am 2. Juni 1995 wurde das Freibad Marienhöhe in Nördlingen eröffnet

    Am 2. Juni war es schließlich so weit: Oberbürgermeister Paul Kling übergab das Bad offiziell seiner Bestimmung. Schülerinnen und Schüler der Nördlinger Schulen weihten die neuen Rutschen ein; „dem Wetter und allen gesundheitlichen Bedenken zum Trotz - sie machten es nämlich freiwillig aus Spaß an der Freud“, hieß es in den Rieser Nachrichten. „Wir haben es geschafft“, sagte Kling in seiner Eröffnungsansprache; noch bis zum Mittag hatte man am Einweihungstag gearbeitet.

    Es sei gut, dass man sich damals gegen ein Kombibad entschieden habe, sagt Kling heute. Denn man wäre in vielen Punkten begrenzt gewesen und hätte nicht alles, was das Bad heute bietet, realisieren können.

    Seit 30 Jahren gibt es das Freibad auf der Marienhöhe in seiner heutigen Form
    Seit 30 Jahren gibt es das Freibad auf der Marienhöhe in seiner heutigen Form Foto: Presse Stadt Nördlingen / Foto Finck

    Kaum verändert haben sich seit 1995 die Besucherzahlen, sagt Magdalena Stimpfle, Pressesprecherin der Stadt Nördlingen. Etwa 94.000 Besucherinnen und Besucher baden jedes Jahr im Freibad auf der Marienhöhe. Das absolute Spitzenjahr war der Sommer 2003, über die gesamten Frühlings- und Sommermonate war das Wetter sehr heiß und beständig, sodass 148.000 Besucherinnen und Besucher zu verzeichnen waren. Auch Neues hat man in den vergangenen 30 Jahren geschaffen: So sind Volleyballfelder dazugekommen, der Sprungturm wurde ersetzt, das Kinderbecken mit einem Sonnensegel überdacht und die 60 Meter lange Rutsche erneuert.

    Das 30-jährige Jubiläum muss natürlich gefeiert werden. So plant die Stadt etwa eine Bilderausstellung mit Fotos vom alten Freibad, von der Bauphase des neuen Bades und mit neuen Fotos. Am 7. Juni soll es eine kleine Jubiläumsfeier geben, bei der die Band „Herr Meyer“ auftreten wird. Die Öffnungszeit an diesem Tag soll auf etwa 21.30 Uhr verlängert werden.

    Schwimmenlernen, erstes Eis essen, Freunde treffen: In 30 Jahren ist einiges im Bad auf der Marienhöhe passiert. Welche Erinnerungen haben Sie an das Nördlinger Freibad? Teilen Sie Ihre Geschichten und Bilder unter redaktion@rieser-nachrichten.de mit uns.

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