Missbrauch: Es gibt weitere Opfer
Nach seinem Geständnis und weiteren Vorwürfen gegen den früheren Nördlinger Pfarrer Paul Erber, will das Bistum mit Gläubigen den Fall aufarbeiten. Wie ein Gesprächsabend helfen soll.
Ein Kind, das von einem Erwachsenen sexuell missbraucht wurde, schreibe sich in vielen Fällen die Tat selbst zu. Wie die Psychologin Helga Kramer-Niederhauser nach dem nichtöffentlichen Gesprächsabend des Bistums mit Nördlinger Kirchenvertretern weiter sagt, würden Kinder gerade bei Übergriffen von eigentlich vertrauten Personen lange schweigen. Die Opfer gingen davon aus, dass ihnen niemand Glauben schenken wird. Die mutmaßlichen Opfer des Geistlichen Paul Erber schwiegen teils mehr als 30 Jahre.
Das Bistum Augsburg hat am Donnerstagabend im Pfarrzentrum St. Salvator einen Gesprächsabend einberufen, um mit den Gläubigen die Geschehnisse der vergangenen Tage aufzuarbeiten. Erber hatte eingeräumt, sich in den achziger Jahren über einen längeren Zeitraum an einem Jugendlichen am Maristenkolleg in Mindelheim vergangen zu haben. Inzwischen ist die Rede von mutmaßlich fünf Opfern; zwei aus seiner Zeit als Kaplan in Nördlingen, Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre. Drei Buben sollen wenig später im Maristenkolleg in Mindelheim unsittlich berührt worden sein. Die Opfer aus Nördlingen hätten sich bei der Missbrauchsbeauftragten des Bistums gemeldet. Die Staatsanwaltschaft Augsburg prüft das. Die zwei weiteren mutmaßlichen Opfer aus dem Unterallgäu soll Erber dem Bistum zufolge im Gespräch mit der Missbrauchsbeauftragten erwähnt haben. Hierzu ermittelt die Staatsanwaltschaft Memmingen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Wann und wie können Missbrauchsopfer sprechen?
https://www.missbrauchsopfer-josephinum-redemptoristen.de/was-wir-als-missbrauchsopfer-mitzuteilen-haben/
Zur Frage der Definition: Sexueller Missbrauch kann sexuelle Ausbeutung, sexuelle Gewalt oder sexualisierte Misshandlung bedeuten. Wer sexuell übergriffig agiert, transportiert damit eine besonders destruktive Energie, die er mit Sexualhandlungen verknüpft. So etwas wirkt nicht nur auf Kinder und Jugendliche zutiefst bedrohlich und verstörend, trifft sie aber in einer Phase, in der ihre Persönlichkeit besonders vulnerabel ist. Abgesehen davon, dass die Gefahr besteht, dass sie Sexualität fortan negativ bewerten.
Die "zwei Gesichter" der Täterinnen und Täter können einen Hinweis darauf bieten, dass sie in Folge eigener nicht verarbeiter Traumatisierungen in ihrer Identität dissoziieren. Man sollte dabei immer berücksichtigen, dass auch Mütter ihre Söhne sexuell missbrauchen.
http://www.traumanord.de/Elke_Kuegler/Publikationen_files/Hinweischarakter%20von%20Traumafolgestoerungen%20.pdf
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden