
Zugpferd Feuerbach-Quartett liefert

Dramatisches Ensemble setzt Höhepunkt bei Jubiläumsveranstaltung. Wer bei der zehnten Offenen Unterhaltungsbühne noch auftrat
Da hat Moderator Dominik Herzog Recht: Die Offene Unterhaltungsbühne ist eine Wundertüte und so etwas wie der Generationenvertrag. Wer regelmäßig kommt, der „zahlt mal ein und kriegt mal was raus“. Bei der zehnten Auflage im Schrannensaal hat das Publikum am Freitag definitiv „etwas rausgekriegt“.
Nach Pilsclub, Juze, Nachtschwärmer und Maierbräu-Open-Air ist das DE zu Gast im zentralen Veranstaltungssaal im Herzen der Stadt. Das Publikum ist im Durchschnitt älter als bei früheren Unterhaltungsbühnen, vielleicht „kulturerfahrener“ und vielleicht vor allem am Zugpferd des Abends, dem Feuerbach-Quartett, interessiert. Dieses Ensemble ist ein Streichquartett in klassischer Besetzung. Spontan denkt man an eine britische Boygroup (mit weiblicher Verstärkung, der einzigen Frau auf der Bühne an diesem Abend). Auf dem T-Shirt des Cellisten ist ein Beethoven mit Baseball-Cap zu sehen, die Geigerin trägt Doc-Martens-Stiefel zur Leggins. „Pop in klassischem Gewand“ nennen sie ihre Musik. Das ist ein viel zu langweiliger Titel für die mitreißende Show, technisch perfekt, variantenreich und präzise in der Ausführung. Dabei setzen die Musiker um Max Eisinger an der Violine auf moderne „Klassiker“ wie den James-Bond-Song „Skyfall“ oder „Hey Jude“ und bringen noch mehr Tiefe in die sowieso schon gehaltvollen Titel. Die Feuerbach-Musiker waren gerade mal geboren, als die Ärzte 1993 „Schrei nach Liebe“ herausbrachten. Mit ihrer Interpretation des Anti-Rechts-Songs hat der Auftritt des Feuerbach-Quartetts eine politische Botschaft: Die Geschichte eines Neonazis, der „Schiss vorm Schmusen hat“ ist ja wieder sehr aktuell. Und so schreit nach nur kurzem Zögern der Saal den bekannten Refrain mit. Nach dem fulminanten Auftritt und tosendem Applaus folgt dramaturgisch richtig die Pause.
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