Nördlinger Bürger protestieren gegen Rauchfahnen
Ab Montag machen Anwohner ihrem Unmut gegen Dampf- und Dieselloks in Nördlingen Luft. Die Gruppe wächst.
Wer ab heute in Nördlingen durch den Hohen Weg, Veilchenweg, Deininger Straße und weitere Straßen fährt oder geht, sieht an manchen Häusern Banner hängen. Sie sind der Auftakt einer Protestwoche der Initiative „Schluss mit Ruß, Rauch und Gestank“, bestehend aus Anwohnern, die unter Dampf- und Dieselloks des Bayerischen Eisenbahnmuseums beziehungsweise der Bayernbahn GmbH leiden, wie sie selbst sagen. Thomas Knie, seines Zeichens CSU-Stadtrat, gehört selbst zu den betroffenen Anwohnern und spricht für die Initiative: „Wir streben ein friedliches Zusammenleben mit den Eisenbahn-Freunden des Museums an und haben immer wieder im Guten versucht, über die Beeinträchtigungen durch Rauch und Abgase zu reden.“ Zuletzt gab es im Juli eine Gesprächsrunde im Rathaus unter anderem mit Oberbürgermeister Hermann Faul, Bundestagsmitglied Ulrich Lange, Vertretern der Initiative und von Museum und Bayernbahn samt Anwalt. Doch Bahnmuseum, Bayernbahn und auch die Behörden hätten sich bislang völlig unzugänglich gezeigt. Überall führe man, so schreibt die Initiative in einem Prospekt, Diskussionen über Feinstaub und verbiete Diesel-Pkw zeitweise, in Ballungsräumen zu fahren, aber in Nördlingen seien Anwohner unmittelbar Dampf- und Dieselloks ohne Filter oder Rauchabzugsanlagen ausgesetzt. Seit 25 Jahren bemühen sich die Anwohner um bessere Auflagen und Kontrollen für die Loks, aber diese seien immer noch durch ein Gesetz aus dem frühen 19. Jahrhundert geschützt.
"Die Initiative war noch nie so zusammengeschlossen wie jetzt"
Die Anwohner verweisen darauf, dass auch die offizielle Zahl von 15 gemeldeten Fahrtagen im Jahr ausgehebelt werde, da Sonderfahrten für Firmen und Privatpersonen, Lokführerschein-, TÜV- oder Wartungsfahrten, alles auf dem Museumsgelände, die unmittelbare Belastung vor Ort auf 70 Tage und mehr pro Jahr erhöhe. Zu den offiziellen Fahrtagen kommen noch jeweils etwa zwei Tage Anheizen und Ausbrennen dazu – auf Anregungen, diese Vorgänge außerhalb des Stadtgebietes durchzuführen, sei nicht eingegangen worden.
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