Über das Gestein, das vom Ries bis an die Moldau flog
Ein Mineraloge beantwortet in Nördlingen Fragen rund um den Moldavit, der durch den Riesimpakt entstanden ist.
Wer die geologisch-astronomische Vorgeschichte des Rieses kennt, der kennt auch die grünlichen Glasstücke, die als Fernejekta („Auswürflinge“) des Riesimpakts an der oberen Moldau gefunden werden und weiß, dass sie deswegen „Moldavit“ heißen. Aber: wie kommen Moldavite eigentlich in die Lausitz?
Der Verein „Freunde des Rieskratermuseums“ stellte die Frage und Referent Michael Hurtig gab mit seinem Vortrag „Lausitzer Moldavite und ihre Fundschichten“ die Antwort. Einleitend gab der an der Universität Tübingen ausgebildete Mineraloge und Buchautor aus Ostsachsen den zahlreichen Zuhörern eine Definition des Phänomens. Moldavite gehören zu den Tektiten, das heißt, zu den natürlichen Gläsern, die entstehen, wenn ein Asteroid (großer Meteorit) auf der Erdoberfläche aufschlägt. Sie sind keine Minerale, auch keine „Glasmeteoriten“ oder Absprengsel des „Impaktors“ (des einschlagenden Himmelskörpers), sondern sie heißen Tektite, weil sie aus aufgeschmolzenem Material der Erdoberfläche bestehen, auf die der Impaktor einschlägt (80 Prozent aus Siliciumdioxid (SiO2), aber auch aus einer Vielzahl weiterer Verbindungen). Wasser enthalten sie nur zu etwa 0,02 Prozent. Wenn sich ein größerer Impaktor mit mindestens 15 Kilometer pro Sekunde und mit einem Einschlagswinkel von 30 bis 45 Grad einer Oberfläche nähert, die ausreichend Siliciumdioxid und Wasser enthält, kommt es infolge des unvorstellbar hohen Druckes in der Frühphase des Einschlags zum sogenannten „Jetting“, also zum „Wegspritzen“ überhitzten, auch verdampften Materials. Die Hochtemperierte Schmelze fliegt dann in einer ballistischen Kurve– schneller als der Impaktor herangekommen war – mehrere hundert bis mehrere tausend Kilometer weit, im Fall der Moldavite eben vom Ries bis zur oberen Moldau.
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