Offizieller Startschuss für die Bauarbeiten zur Erweiterung des Geländes der Firma Ladenburger: Die Holzwerke planen auf dem neuen Areal, das direkt an das bisherige Kerkinger Werk angrenzt, ein neues Hobelwerk sowie eine Pelletieranlage zu bauen. Das Bauprojekt ist Teil eines größeren Investitionspakets des Unternehmens in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro.
„Die Pelletieranlage ist fürs Erste die letzte große Investition“, sagte Steffen Häußlein, einer der Geschäftsführer bei Ladenburger, beim Spatenstich. Das Gesamtprojekt umfasste mehrere Investitionen in die Standorte in der Region – sei es in Bopfingen mit einer neuen Fertigungsanlage für Brettschichtholz sowie großen Photovoltaikanlagen oder in Kerkingen mit dem Biomasseheizkraftwerk sowie einer neuen Trockenhalle und dem Pelletwerk. Zusätzlich wurden noch zwei neue E-Ladestapler beschafft, im kommenden Sommer soll dann auch der erste E-Lkw seinen Betrieb aufnehmen.
Aus Sägespänen werden bei Ladenburger Pellets und Hackschnitzel
„Mit dem Bau der Pelletanlage werden wir die komplette Wertschöpfung an einem Ort haben“, sagte Häußlein. Aus den Sägespänen der Brettholzproduktion vor Ort sollen dann direkt Pellets und Hackschnitzel hergestellt werden, so Häußlein. Die Investitionen in die neuen Produktionsstätten diene daher zur Sicherung der Arbeitsplätze. Allen beteiligten Behörden sprach Häußlein seinen Dank für die gute Zusammenarbeit und konstruktive Begleitung durch den Paragrafen-Dschungel aus. Landrat Joachim Bläse lobte das Engagement des Unternehmens. „Investitionen sind in diesen Zeiten nicht selbstverständlich.“ Diese zeigen, wie die Kreislaufwirtschaft in der Industrie funktionieren könne.
„Wir stehen hinter dem wichtigsten Betrieb unserer Region“, sagte Bopfingens Bürgermeister Gunter Bühler. Gerade solche Investitionen aus dem Mittelstand müssen unterstützt werden. Eine kritische Begleitung aus der Bevölkerung bei solchen Bauprojekten sei gerechtfertigt, nur dürfe man sich nicht im Klein-Klein verlieren. „Das hier ist nun mal kein Naherholungsgebiet, sondern ein Industriegebiet“, sagte Bühler. Diskussionen über Probleme müssen geführt werden, die Firma habe die Kritikpunkte aber auch angenommen, so Bühler. Dankesworte richtete Bühler an die Kerkinger Bürger. „Sie haben das große Industriewerk direkt vor der Tür.“ Der Großteil der Bürger habe allerdings Verständnis für die Erweiterung, seien die Rückmeldungen, die er bekomme.
Johannes Joas: Ladenburger will gute Nachbarschaft
„Wir sind stolz darauf, dass Unterschneidheim ab sofort Ladenburger-Standort ist“, sagte Unterschneidheims Bürgermeister Johannes Joas. Rund 60 Prozent des neuen Werks stehen auf Unterschneidheimer Gemarkung, 40 Prozent auf der der Stadt Bopfingen. Für seine Gemeinde sei das Bauprojekt eine große Aufgabe gewesen. „Die Firma möchte zukunftsfest werden, da können wir uns als Nachbargemeinde nicht verschließen.“ Er lobte auch die Zusammenarbeit mit der Firma – alle Bedenken wie die Themen Abwasser oder Lärm, die es vonseiten der Bevölkerung gab, wurden ernst genommen. „Sie wollten nicht nur eine Genehmigung, sondern eine gute Nachbarschaft“, sagte Joas.
Die Sensibilität für die Anliegen der Bevölkerung betonte auch Geschäftsführer Häußlein. So seien noch einige zusätzliche Investitionen in den Lärmschutz getätigt worden. Nach aktuellen Planungen soll das Pelletierwerk Ende des Jahres in Betrieb gehen.
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