Wie gefährlich sind Dinge wie E-Zigaretten und Energy-Drinks? Zu dieser Frage hat im Landratsamt Donau-Ries eine Fortbildung stattgefunden, die der Arbeitskreis Suchtprävention Donau-Ries organisiert hatte. Der Arbeitskreis besteht aus Fachkräften des Café Connection der Caritas Suchtfachambulanz Donauwörth, der Polizeiinspektionen des Landkreises Donau-Ries, der Präventionsfachstelle und der Kommunalen Jugendarbeit, beide vom Landratsamt Donau-Ries, sowie einer Notärztin aus Donauwörth. Die Schwerpunktthemen waren diesmal „Cannabis“, „Energy-Drinks“, „E-Zigaretten“ und „Snus“.
Sabrina Trieb, Präventionsbeamtin der Polizeiinspektion Donauwörth, erläuterte die aktuellen Regelungen rund um Cannabis. Dabei ging sie auf die Gesetzesänderung des seit 1. April 2024 gültigen Konsum-Cannabis-Gesetzes ein. Faktisch ändert sich für unter 18-Jährige nichts, denn Cannabis soll für sie weiter verboten bleiben. Für Personen ab 18 Jahre gelten seitdem andere Regelungen. Sie dürfen nun eine begrenzte Zahl an Cannabis-Pflanzen und Cannabis besitzen beziehungsweise mitführen. Trieb sieht die Änderungen mit großer Sorge, gerade was den Schutz von Kinder und Jugendlichen angeht.
Viele Jugendliche greifen regelmäßig zu Energy-Drinks
Stefan Graßl, Präventionsfachkraft am Landratsamt Donau-Ries, berichtete über das Thema Energy-Drinks. Nach Erhebungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) konsumieren 60 % der Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren regelmäßig Energy Drinks drei bis viermal die Woche. Ein 50 Kilogramm schweres Kind sollte laut Graßl nicht mehr als 150 Milligramm Koffein am Tag zu sich nehmen. Eine 500 Milliliter-Dose enthält laut Verbraucherzentrale bereits 151 bis 160 Milligramm Koffein.
„Snus“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Tabak- und Nikotinbeutel, erklärte Graßl. Die kleinen Beutel enthalten Tabak- oder Nikotinsalze. Bereits gering dosierte Beutel belasteten den Organismus und das Herz-Kreislaufsystem so, dass es zu Vergiftungen oder Ohnmacht kommen könne. Obwohl der Verkauf in der EU verboten ist, sei die Bestellung der Nikotinbeutel im Internet einfach. Dilara Duman von der Caritas Suchtfachambulanz berichtete über Vapes und E-Zigaretten. Der Konsum habe in letzter Zeit auch unter Jugendlichen stark zugenommen, obwohl sie erst ab 18 Jahren erlaubt sind. Oft würden Vapes oder E-Zigaretten als weniger schädlich wahrgenommen. Sie enthalten jedoch meist auch Nikotin, was im gleichen Maße abhängig mache.
Arbeitskreis Suchtprävention im Landkreis Donau-Ries mit mehr Infos
Nach den Vorträgen besichtigten die Teilnehmer zusammen mit den Referenten die Räumlichkeiten des Café Connection der Caritas Suchtfachambulanz. Für weitere Informationen können sich Interessierte an den Arbeitskreis Suchtprävention unter 0906/74 534 wenden. (AZ)
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