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  3. Skandal bei Opferhilfe: Affäre um Weißen Ring weitet sich aus: Elf Strafanzeigen

Skandal bei Opferhilfe
23.03.2018

Affäre um Weißen Ring weitet sich aus: Elf Strafanzeigen

Der gemeinnützige Verein Weißer Ring setzt sich für Opfer von Straftaten ein.
Foto: Jens Büttner, dpa

Die Dimensionen werden größer: Der frühere Leiter der Außenstelle des Weißen Rings in Lübeck soll jahrelang hilfesuchende Frauen sexuell bedrängt haben.

Die Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen den früheren Leiter der Opferhilfeorganisation Weißer Ring in Lübeck nehmen zu. Inzwischen lägen Polizei und Staatsanwaltschaft elf Strafanzeigen vor, sagte der Lübecker Leitende Oberstaatsanwalt Ralf Peter Anders am Freitag im Kieler Landtag in einer Sondersitzung des Innen- und Rechtsausschusses. Es sei mit weiteren Anzeigen zu rechnen. Laut Weißem Ring haben Stand Freitag 18 Frauen Vorwürfe gegen den Mann - einen ehemaligen Kriminalbeamten - erhoben. Der 73-Jährige weist sämtliche Anschuldigungen zurück.

Auch zeitlich reichen die Vorwürfe immer weiter zurück. Bereits 2006 gab es laut Anders einen "Vorgang", allerdings zu einem anderen Thema. Nur in einem Klammerzusatz sei "sexuelle Nötigung" erwähnt worden. Beim Nachhaken der Polizei habe die Frau gesagt, dies sei für sie nur ein "Nebenschauplatz" und sie wolle keine Anzeige erstatten.

Die Polizei sammelt nun die eingehenden Anzeigen und wird sie laut Anders nächste Woche der Staatsanwaltschaft Lübeck übergeben. Unter den bisherigen Strafanzeigen sind auch zwei des Bundesvorstands des Weißen Rings. In einer werde dem 73-Jährigen vorgeworfen, eine Mitarbeiterin des Weißen Rings sexuell bedrängt zu haben.

Mitarbeiter hat offenbar Frauen am Oberschenkel gepackt

Der Spiegel berichtet von einem Fall aus dem Jahr 2011. Er soll so gravierend gewesen sein, dass er spätestens 2012 vor dem Hintergrund weiterer Hinweise zur Ablösung des Mitarbeiters hätte führen können. Die Frau habe sich seinerzeit hilfesuchend an den Weißen Ring gewandt. Sie berichtet laut Spiegel, dass ihr der Mann bei einer Autofahrt die Hand innen auf den Oberschenkel gelegt und dabei zugedrückt habe. Noch nachts um 23 Uhr habe er sie mit einem Anruf behelligt, ob er bei ihr vorbeikommen könne.

Einen ähnlichen Fall schildert ein weiteres Opfer: 2014 soll der Helfer der Opferorganisation auch ihr im Auto die Hand auf den Oberschenkel gelegt haben. Der erste Fall soll laut Spiegel schon 2011 der Beratungsstelle Frauennotruf Lübeck gemeldet worden sein. Der Verein - so das mutmaßliche Opfer in einer eidesstattlichen Versicherung - habe sie aber davon abgebracht, Strafanzeige zu erstatten. Der Frauennotruf bestreite, Frauen beeinflusst zu haben.

Haben Polizei und Weißer Ring rechtzeitig auf Vorwürfe reagiert?

Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) betonte im Ausschuss die Notwendigkeit einer "vorbehaltlosen und ganzheitlichen Aufklärung der Vorfälle weit über die strafrechtlichen Dimensionen hinaus". Die Vorwürfe seien geeignet, eine Vertrauenskrise in die staatliche und nichtstaatliche Opferbetreuung herbeizuführen. Dies "gilt es unbedingt zu verhindern, denn Opfer brauchen Hilfe".

Im Ausschuss ging es vor allem darum, ob die Lübecker Polizei und der Weiße Ring angemessen und rechtzeitig auf Vorwürfe reagiert haben. Bereits 2012 habe der damalige Lübecker Polizeichef Heiko Hüttmann Gespräche geführt, damit der Schutz der Opfer auch innerhalb des Weißen Rings sichergestellt werde, sagte Grote. "Weshalb dies nicht zum Erfolg geführt hat, werden erst die Ermittlungen zeigen."

In "Flurgesprächen" sollen schon damals Zweifel an der Geeignetheit des Mannes aufgekommen sein "für die sensible Aufgabe des Opferschutzes, insbesondere im Bereich der Opfer sexueller Belästigung und/oder Gewalt". Grote betonte, dass es sich um "Hinweise über Gerüchte" handle: "Der Wahrheitsgehalt ist noch nicht festgestellt."

Weißer Ring will Anwaltskosten betroffener Frauen übernehmen

Nach Bekanntwerden von Vorfällen 2016/2017 hatte der im Mai 2016 ins Amt gekommene Lübecker Polizeichef Norbert Trabs den Weißen Ring schließlich aufgefordert, dass der Lübecker Leiter nicht mehr Opfer beraten dürfe. Im November 2017 sei der Mann aus der Organisation ausgeschieden. Der Vorsitzende des Landesverbands des Weißen Rings, der frühere Justizminister Uwe Döring, und sein Stellvertreter Uwe Rath erklärten vergangen Samstag ihren Rücktritt, um Schaden von der Hilfsorganisation abzuwenden.

Grote und Vertreter der Polizei betonten, dass sich die Vorwürfe gegen einen einzigen Berater richten - von bundesweit mehr als 3000 in 420 Außenstellen. Der Weiße Ring kündigte unterdessen an, die Anwaltskosten betroffener Frauen zu übernehmen. "Wir wollen umfassend helfen", sagte die Bundesvorsitzende Roswitha Müller-Piepenkötter der Neuen Osnabrücker Zeitung (Freitag). Einen vergleichbaren Fall habe es noch nie seit Gründung des Vereins 1976 gegeben. Der Verein mit rund 47.000 Mitgliedern verzeichne wegen der Vorfälle in Lübeck bisher nur vereinzelte Austritte. (dpa)

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