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  3. Gegenstände im Magen: Bohrer, Batterien, Münzen: Was Dr. Miederer in den Mägen seiner Patienten findet

Gegenstände im Magen
07.09.2016

Bohrer, Batterien, Münzen: Was Dr. Miederer in den Mägen seiner Patienten findet

Der ehemalige Internist Siegfried Miederer zeigt Gegenstände, die aus dem Körper von Patienten entfernt worden sind.
4 Bilder
Der ehemalige Internist Siegfried Miederer zeigt Gegenstände, die aus dem Körper von Patienten entfernt worden sind.
Foto: Friso Gentsch, dpa

Der Arzt Siegfried Ernst Miederer aus Bielefeld zieht aus dem Magen seiner Patienten so manch ungewöhnlichen Gegenstand. Noch kurioser sind die Geschichten dahinter.

Bei diesen Funden kommt man aus dem Staunen nicht heraus: Der Bielefelder Mediziner Siegfried Ernst Miederer findet kuriose Gegenstände in den Mägen seiner Patienten - von Fünfmarkstücken über Rasierklingen bis hin zu Löffel-Teilen.

Gegenstände im Magen: Was Siegfried Ernst Miederer alles findet

"Die vielen Löffelstiele hat ein Mann verschluckt. Er war Insasse einer Justizvollzugsanstalt bei Bonn und erhoffte sich dadurch Abwechslung vom Gefängnis-Alltag." Miederer zeigt auf eine ganze Reihe von Metall-Stielen. Den eigentlichen Löffel hatte der "arme Schlucker", wie der 74-jährige Mediziner im Ruhestand ihn lächelnd nennt, abgebrochen, um den gut zehn Zentimeter langen Rest vom Besteck besser durch die Speiseröhre zu bekommen.

"Das brachte mindestens zwei Wochen Krankenhaus. Er kam aus dem Gefängnis heraus und konnte zudem die Pflege der Krankenschwestern genießen." Nachdem der Gefängnis-Insasse mehr als 20 Mal operiert worden war, bot Miederer an, die Gegenstände mit einem Endoskop durch die Speiseröhre zu entfernen - und bereitete mit dieser Aussicht den zweifelhaften Ausflügen in die Freiheit ein Ende. Die Löffelstiele hat Miederer behalten und gesammelt. Fast wirken sie wie eine Trophäensammlung, wenn er sie, aufgereiht neben Rollmopsspießen, Knöpfen und Schlüsseln, auf einem Tablett präsentiert.

Der Arzt Siegfried Ernst Miederer aus Bielefeld zieht aus dem Magen seiner Patienten so manch ungewöhnlichen Gegenstand.
Foto: Friso Gentsch, dpa

Arme Schlucker: Was Patienten alles verschlucken

Die Sammlung steht auch für ein Kapitel Medizingeschichte: Schon Mitte des 19. Jahrhunderts gab es die Idee, einem Patienten mit einer langen Röhre in den Magen zu schauen. Seither wurde kontinuierlich geforscht, bis schließlich 1958 das erste flexible Endoskop vorgestellt wurde. Es erlaubte bald darauf Miederer, verschluckte Gegenstände ohne Operation wieder zutage zu fördern. Später arbeitete Miederer an der Medizinischen Poliklinik der Universität Bonn mit an der Entwicklung des ersten Desinfektionsgerätes für flexible Endoskope. Heute ist es ausgestellt in der Bonner Zweigstelle des Deutschen Museums - neben einer Reihe von "Magen-Funden" aus der Sammlung von Miederer.

 
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"Sie gehören zu unseren besonders stark beachteten Ausstellungsstücken. Immer wieder stehen Besucher davor und wundern sich, dass man ganze Löffel und sogar einen Zahnarztbohrer einfach verschlucken kann", erklärt Museumsleiterin Andrea Niehaus. Den Sensationscharakter zwischen Ekel und Staunen nutzt das Museum, um dadurch die Aufmerksamkeit auf die Geschichte der Endoskopie zu lenken, die mit frühen Endoskopen aus den 1950er Jahren veranschaulicht wird.

Zu jedem seiner kuriosen Fundstücke kann der langjährige Ex-Chefarzt einer Bielefelder Klinik mit Schwerpunkt Gastroenterologie eine eigene Geschichte erzählen: etwa zu dem Fünfmarkstück, das ein Lehrersohn beim Raufen mit dem älteren Bruder aus Versehen verschluckt hatte - und das der Vater sofort in die eigene Hosentasche steckte, nachdem der Arzt es aus dem Magen hervorgeholt hatte.

Der ehemalige Internist Siegfried Miederer zeigt ein 5-Mark-Stück und einen Löffel. Die Gegenstände sind aus dem Körper von Patienten entfernt worden.
Foto: Friso Gentsch, dpa

Absurde Sachen im Magen

"Ich musste ihm erst einen Fünfer aus meinem eigenen Portemonnaie geben, bevor er mir die Münze für meine Sammlung überließ", schildert Miederer, der ein Buch mit den interessantesten Begebenheiten rund um die Fundstücke geschrieben hat. Darin berichtet er auch über die Batterie, die ein Junge im Grundschulalter bei einem Rennen mit Spielzeugautos verschluckt hat. Er hatte die Batterie aus dem Wagen seines sechsjährigen Konkurrenten heimlich im Mund versteckt, um seine Gewinnchancen zu verbessern - und sie nach einem freundschaftlichen Stupser vom Rennstall-Kollegen aus Versehen geschluckt.

Nicht immer gehen solche Zwischenfälle glimpflich aus. "Problematisch wird es, wenn sich runde Gegenstände auf den Kehlkopf legen. Dann besteht Erstickungsgefahr", erläutert Miederer. Im Zweifelsfall sollte deshalb ein Arzt aufgesucht werden. So mancher kleine Gegenstand findet jedoch auch von ganz allein den Weg zurück ans Tageslicht und benötigt dabei keine Unterstützung - außer vielleicht eine ordentliche Portion Kartoffelbrei und einige Gläser Wasser. Beate Depping, dpa

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