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Istanbul: Mesut Özil heiratet in Istanbul - Erdogan ist Trauzeuge

Istanbul

Mesut Özil heiratet in Istanbul - Erdogan ist Trauzeuge

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    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan blieb offenbar nur kurz auf der Hochzeit von Mesut Özil und Amine Gülse.
    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan blieb offenbar nur kurz auf der Hochzeit von Mesut Özil und Amine Gülse. Foto: Pool Presidential Press Service/AP, dpa

    Bei untergehender Sonne sind Fußball-Weltmeister Mesut Özil (30) und die 26-jährige Amine Gülse am Freitagabend für ihre Hochzeitsfeier in einem Luxushotel in Istanbul eingetroffen. Zuerst besichtigten sie den Garten und die Terrasse über dem Bosporus, wo das Fest ausgerichtet wird. Dann liefen sie Hand in Hand durch die Lobby des Hotels, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete. Gülse war in Weiß gekleidet, Özil in Schwarz. Das Hotel ist bekannt für seine Terrassen nur wenige Meter über dem Wasser, die einen schönen Blick auf Boote und Brücken bieten.

    Özil heiratet in Istanbul: Präsident Erdogan blieb offenbar nur kurz

    Wer zur Hochzeit geladen war, blieb zunächst unklar - bis auf den wohl bekanntesten und umstrittensten Gast. Am frühen Abend stellten sich Sicherheitsleute mit dem Siegel der Präsidentschaft (Cumhurbaskanligi) auf der Kleidung auf dem Grundstück auf. Mehrere sagten auf die Frage nach dem Grund für die Sicherheitsvorkehrungen, dass Präsident Recep Tayyip Erdogan erwartet werde. Erdogans Kolonne parkte dann ab etwa 20 Uhr Ortszeit vor einem Seiteneingang.

    Er blieb aber offenbar nur kurz. Die Zeit reichte dem Präsidenten allerdings, die Hochzeitszeremonie als Özils Trauzeuge zu begleiten. Videoaufnahmen zeigten Erdogan und Gattin Emine bei der Trauung neben Özil und Braut Gülse. Kurze Zeit später raste seine Kolonne davon. Auf dem Bosporus lagen mindestens drei Boote der Küstenwache.

    Özil und Gülse, die Medienberichten zufolge in Schweden geboren und aufgewachsen ist und als Model arbeitet, sind seit 2017 ein Paar. Ihre Hochzeit sollte nicht nur für sie ein glücklicher Tag sein: Kurz vor den Feierlichkeiten am Freitag wurde bekannt, dass sich das Paar anlässlich seiner Trauung für kranke Kinder, Hilfsbedürftige in der Türkei sowie Flüchtlinge in Syrien und der

    Özil wünscht sich zur Hochzeit Spenden an Allgäuer Verein Big Shoe

    Am späten Donnerstagabend hatte Özil über soziale Medien bestätigt, dass er Amine Gülse am Freitag heiraten werde. "Viele Fans haben mich oder meine engsten Freunde und Familie gefragt, was wir uns zur morgigen Hochzeit wünschen", schrieb der frühere deutsche Nationalspieler. "Als Fußballer habe ich das große Privileg und Glück, dass es mir an nichts fehlt", sagte er. Der Fußballer von Arsenal London rief "alle, die etwas Gutes tun möchten und können", dazu auf, wie er selbst den Verein Big Shoe zu unterstützen. Dieser setzt sich für kranke Kinder ein.  

    Die Organisation aus Wangen im Allgäu sammelt weltweit Geld für Ärzte, damit sie Kinder aus sozial benachteiligten Familien operieren können. Er selbst werde 1000 Operationen für hilfsbedürftige Kinder finanzieren, kündigte Özil an. Nach eigenen Angaben unterstützt er die Organisation schon seit 2014. Big Shoe bedankte sich umgehend in einem Facebook-Eintrag und wünschte dem Paar das Beste für die Hochzeit und die Zukunft sowie Glück und Gesundheit. 

    Roter Halbmond: Özil und Gülse spenden Mahlzeiten für 16.000 Bedürftige

    Am Freitag bedankte sich dann auch der Chef des türkischen Roten Halbmondes, Kerem Kinik, über Twitter bei Özil und Gülse für eine riesige Essensspende: Mahlzeiten für 16.000 Bedürftige hat das Paar demnach gespendet. "Lieber @MesutOzil1088, ich wünsche dir und Amine Glück im Dies- und Jenseits", schrieb Kinik auf seinem verifizierten Account. Die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, das Essen sei an 14.000 Personen in 14 verschiedenen Armenküchen sowie an 2000 Flüchtlinge in Camps in der Türkei und Syrien verteilt worden.

    Im März hatte ein vom türkischen Präsidialbüro zur Verfügung gestelltes Foto Aufsehen erregt: Angeblich zeigte es, wie Özil und Gülse dem türkischen Präsidenten eine Einladungskarte überreichen. Vor rund einem Jahr hatte schon einmal ein Foto von Özil mit Erdogan große Aufregung ausgelöst. Es hatte eine Debatte über Integration und Rassismus entfacht und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) erschüttert. Das Drama endete mit Özils Rücktritt aus der Nationalmannschaft und dem Satz: Wenn die Mannschaft gewinne, sei er Deutscher; wenn sie verliere, sei er Immigrant. (dpa)

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