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Porträt: 20 Jahre nach "Mambo No. 5": Gelingt Lou Bega noch ein großer Hit?

Porträt

20 Jahre nach "Mambo No. 5": Gelingt Lou Bega noch ein großer Hit?

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    Lou Bega beim "Tanz in den Mai" von Hitradio RT1.
    Lou Bega beim "Tanz in den Mai" von Hitradio RT1. Foto: Siegfried Kerpf (Archiv)

    Seine aktuelle Single trägt den griffigen Titel „Scatman & Hatman“. Dass sie an den Erfolg seines einzigen Welthits anknüpfen kann, glaubt er selbst nicht. Lou Bega ist das, was man gerne als One-Hit-Wonder bezeichnet – ein Künstler, dessen Erfolg und Ruhm auf einem einzigen Lied gründet. Beim 44-jährigen Münchner war dies der „Mambo No. 5“, im Original ein Klassiker des kubanischen Sängers Pérez Prado. Mit der poppigen Neuauflage gelang dem bis dahin unbekannten Lou Bega vor 20 Jahren der Durchbruch. Überall auf der Welt waren die Menschen plötzlich im Mambo-Fieber.

    Lou Bega war mit "Mambo No. 5" ein One-Hit Wonder

    Es war ein wunderbarer Sommer, damals 1999. Bega selbst sagt heute: „Ein kaum vorstellbares Jahr.“ Die Sonne knallte, das neue Millennium stand jungfräulich vor der Tür und zu eiskalten Drinks diskutierten die Leute über US-Präsident Bill Clinton und seine Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky. Den Sound dazu lieferte der Musiker, der eigentlich David Lubega heißt. Seine Version des „Mambo No. 5“ beherrschte wochenlang die Charts in über 20 Ländern und verkaufte sich über acht Millionen Mal. Es hagelte Gold- und Platin-Auszeichnungen und jede Menge andere Musikpreise. Dann war erst einmal Schluss.

    Und was kam danach? „Hunderte von Shows auf allen Kontinenten. Vier Alben, einige Songs für Kinofilme und Computergames“, erzählt Bega im Gespräch mit unserer Redaktion. Zudem habe er als Songschreiber für diverse Künstler gearbeitet. Dass er als Hit-Eintagsfliege gilt, ärgert ihn ein bisschen. Es sei ganz natürlich, dass neben dem „Mambo“ alle anderen Erfolge klein aussähen. Kaum einer wisse, dass er beispielsweise noch Hits in Frankreich hatte.

    Lou Bega lebt in München

    Für diesen Sommer hat er wieder einen Song aufgenommen. Aber die Vorzeichen sind andere. Die Gesellschaft hat die Leichtigkeit verloren. Bega selbst sagt zu seiner Neuveröffentlichung: „Ich erhoffe mir nichts, außer meinen treuen Fans, die seit 20 Jahren an meiner Seite stehen, eine tolle Sommernummer zu liefern.“ Des Geldes wegen müsste er wohl nicht mehr singen. Zwar redet er nicht darüber, was ihm der „Mambo“ eingespielt hat, aber es dürfte genug sein, um gut davon zehren zu können. Bega, der nach einem Abstecher nach Berlin wieder in München lebt, ist vorsichtig mit Prognosen: „Bis auf die Queen und ein paar Scheichs hat niemand ausgesorgt. Jede Summe ist verspielbar.“

    Der Sänger lebt gerne in der Landeshauptstadt. Was schätzt er an ihr besonders? „Die gediegene, gemütliche Atmosphäre, eingebettet in einen sympathischen Traditionalismus.“ Nur in der Isar badet er auch in heißen Sommern nicht so gerne. „Mein erstes Isarbad nahm ich mit fünf Jahren. Es war so eisig, dass ich mich für immer daran erinnern werde.“ Für sein Leben ist er dankbar: „Keiner meiner früheren Träume war besser als meine heutige Realität; darum versuche ich, ohne Traum auszukommen, und arbeite stattdessen an meiner Wertschätzung.“

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