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Rassismus-Vorwurf: Lego nimmt umstrittenen Bausatz "Jabbas Palast" aus dem Sortiment

Rassismus-Vorwurf

Lego nimmt umstrittenen Bausatz "Jabbas Palast" aus dem Sortiment

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    Sind Star Wars Charaktere etwa verkappte Gotteskrieger? Laut türkischer Gemeinde erweckt der Star Wars Bausatz "Jabba's Palace" von Lego einen solchen Eindruck.
    Sind Star Wars Charaktere etwa verkappte Gotteskrieger? Laut türkischer Gemeinde erweckt der Star Wars Bausatz "Jabba's Palace" von Lego einen solchen Eindruck. Foto: www.lego.com

    Jabbas Palast: Was Fans der berühmten "Star Wars"-Filme von George Lucas kennen, gibt es auch von Lego: Der Palast von Jabba the Hutt, einem berüchtigten Schurken vom Wüstenplanenten Tatooine, kann von Lego-Fans aus bunten Klötzchen erbaut werden.

    Die Türkische Kulturgemeinde Österreichs war von Jabbas Palast alles andere als erbaut. Die Vereinigung machte im Januar Schlagzeilen, als sie in dem Lego-Bausatz "Kulturrassismus" entdeckt haben wollte.

    Jabba: "Ein Bösewicht, der orientalische Wasserpfeife raucht"

    "Bei diesem Lego Spiel ist Jabba ein Bösewicht, der orientalische Wasserpfeife raucht und eine Prinzessin als Bauchtänzerin in Ketten gefangen hält - das hat in den Kinderzimmern nichts verloren", erklärte die Generalsekretärin der Türkischen Kulturgemeinde, Melissa Günes, in einer Mitteilung. Auch erinnere Jabbas Wohnsitz an die Moschee Hagia Sophia in Istanbul. Zudem sei der Name "Al Jabbar" im Arabischen mit "der Allmächtige" zu übersetzen und einer der 99 Namen für Allah im Koran.

    Klage wegen Volksverhetzung gegen Lego geprüft

    "Kulturrassismus" - deswegen erwog die Kulturgemeinde sogar rechtliche Schritte gegen Lego. "Lego und die gesamte Welt weiß, dass hier bei Jabbas Palast alle bekannten Vorurteile und Klischees in LEGO-Plastikspiele eingegossen wurden und unter dem Vorwand "spiele gut" (lego) eine der hinterhältigsten bedenklichsten Volksverhetzungen stattfindet", empörte sich die Kulturgemeinde.

    Umso positiver klang nun eine neue Mitteilung der Kulturgemeinde. "Paukenschlag im Streit um kulturrassistischen Lego Bausatz Jabbas Palace", war sie überschrieben. Lego-Managerinnen hätten bei einem Treffen in der Münchner Zentrale versichert, dass die Produktion eingestellt und Jabbas Palast ab 2014 nicht mehr im Sortiment sein werde. "Wir bedanken uns und gratulieren Lego zur Entscheidung, ab 2014 den Lego Star Wars-Bausatz Jabbas Palace nicht mehr zu produzieren und aus dem Produktwerbekatalog zu nehmen", hieß es.

    Lego: "Entscheidung unabhängig von Dialog"

    Lego selbst wies die Rassismus-Vorwürfe der Kulturgemeinde schon damals zurück. Und auch jetzt bestätigte Lego-Sprecherin Katharina Sass gegenüber Augsburger Allgemeine Online zwar, dass Jabbas Palast ab Ende 2013 tatsächlich nicht mehr verkauft werde. Das habe aber nicht mit der Beschwerde der türkischen Kulturgemeinde zu tun.

    Produkte im Lego-Star Wars-Sortiment hätten in der Regel einen Produktlebenszyklus von ein bis drei Jahren. Sie gingen danach aus dem Sortiment und würden gegebenenfalls später neu aufgelegt. "Für das Lego-Star Wars-Produkt Jabba´s Palace ist bereits bei Lancierung entschieden worden, dass es zum Ende 2013 aus dem Sortiment geht, um neuen, spannenden Lego-Star Wars-Produkten Platz zu machen", so Sass. Es habe "keine Änderungen an dem Produkt oder dem Termin aufgrund des Dialogs mit der Türkischen Kulturgemeinde gegeben".

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