Briten reden sechs Monate im Leben übers Wetter
Die Briten verbringen durchschnittlich sechs Monate ihres Lebens damit, über das sprichwörtlich schlechte Wetter auf der Insel zu reden. In diesen Tagen habe sie viel zu besprechen.
Laut einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts ICM sprechen 58 Prozent der Briten sowohl mit Fremden als auch mit Bekannten zuallererst darüber, ob es regnet oder die Sonne scheint.
ICM hatte mehr als 2000 Erwachsene befragt und festgestellt, dass sie im Schnitt 49 Stunden pro Jahr übers Wetter reden. Themen wie Arbeit, Fernsehen, Sport oder Klatsch kamen in der Rangfolge erst danach.
Doch nicht nur die Briten sprechen über das Wetter. Auch die Deutschen haben derzeit allen Grund zur Klage. Denn der Frühling lässt weiter auf sich warten.
Da trösten auch Meldungen wie "Der Regen wird wärmer" oder "Zumindest soll es im Mai nicht schneien" wenig. Dass der Mai der kälteste des Jahrhunderts werden könne, sei im Moment jedoch "reine Spekulation", so der Deutsche Wetterdienst.
Aber: Das kaltes und regnerische Wetter hat den Monat Mai bislang zu einem der kältesten der vergangenen zehn Jahre gemacht. Die Temperaturen lägen derzeit etwa drei bis vier Grad Celsius unter dem langjährigen Mittel, sagten Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst und dem Wetterdienstleister Meteomedia im ddp-Interview.
Insbesondere die Tageshöchstwerte seien sehr niedrig. Statt der Mitte Mai sonst üblichen 15 bis 20 Grad steigt das Thermometer derzeit am Tag gerade einmal auf Werte zwischen zehn und zwölf Grad. Zuletzt wurden laut Meteomedia-Sprecher Lars Dahlstrom 1978 Mitte Mai so niedrige Werte gemessen.
In der zweiten Maihälfte rechnen die Wetterexperten jedoch mit einer Wetterbesserung, sodass auch die Monatsbilanz nicht ganz so schlecht ausfallen dürfte. Dahlstrom geht davon aus, dass der Mai lediglich zwei oder ein Grad unter dem langjährgen Mittel liegen könnte. afp, dpa, ddp
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