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Interview
23.12.2019

Warum streiten sich an Weihnachten so viele Menschen?

An Weihnachten kochen oft die Emotionen hoch. Und dann gibt es Streit. Doch Konflikte müssen nichts schlimmes sein.
Foto: Christin Klose, dpa

Psychologie-Professor Philipp Yorck Herzberg forscht zu Konflikten. Er erklärt, warum gerade an Weihnachten Streits eskalieren und wie man sich versöhnt.

Herr Herzberg, an Weihnachten scheinen sich viele Menschen besonders häufig zu streiten.

Philipp Yorck Herzberg: Das scheint nicht nur so, es ist ein empirischer Fakt. Das ist schon seit den 50er Jahren bekannt. In der Stressforschung gibt es eine Skala, mit der man den Stress eines Ereignisses messen kann. Damals landete der Tod eines Angehörigen ganz oben, relativ kurz darauf folgten Weihnachten und die Hochzeit. An Weihnachten wird also besonders viel gestritten.

Und woran liegt das?

Herzberg: Der Stress kommt aus zwei Richtungen: Es ist Jahresende. Das heißt, viele Dinge müssen noch erledigt werden. Es herrscht Jahresendstress. Und dann muss man umschalten, um die hohen Weihnachtserwartungen zu erfüllen. Es muss harmonisch sein, die Kinder sollen sich freuen, man bekommt in der Regel für mehrere Tage Besuch. Es kommen Familienmitglieder zusammen, die sich nicht so häufig sehen. Und dann kann es sein, dass sich dieser Druck schon bei Nichtigkeiten entlädt. Oder es kommen Familienkonstellationen zusammen, in denen es um verdeckte Konflikte geht. Etwa: Wer hat das Sagen?

Haben Sie Erkenntnisse dazu, an was sich solche Streits entzünden?

Herzberg: Streits an Weihnachten sind nicht unser Kernforschungsthema, aber es geht oft um Kompetenzen, um Konflikte mit den Eltern und Schwiegereltern, um Geschenke und dann auch um Konflikte, die unbearbeitet waren und die das Aufeinandertreffen wieder hervorbringt. Aus unserer Forschung zu Streits bei Paaren wissen wir sehr genau, was die klassischen Streitthemen sind: Geld, Sex und Kindererziehung.

Wenn man Ratgebertexte dazu liest, wie man Streits an Weihnachten vermeiden kann, heißt es oft: Vermeiden Sie Reizthemen, sprechen Sie nicht über Politik oder das Klima. Ist es aus Ihrer Sicht sinnvoll, sich ein Themenverbot aufzuerlegen?

Herzberg: Wenn man die Erfahrung gemacht hat, dass es in den letzten Jahren immer wieder an denselben Punkten eskaliert ist, ist es natürlich klug. Allerdings sollte man das in einer Metakommunikation ansprechen. Der Gastgeber könnte dann sagen: "Erinnert ihr euch noch, im vorherigen Jahr und in dem Jahr davor und davor haben wir uns immer wieder über dieselben Dinge gestritten. Fand das irgendjemand gut?" Das wird nicht der Fall sein. Und dann kann man gemeinsam überlegen, wie man es besser machen kann. Dann sitzen alle mit im Boot. Man kann zum Beispiel vereinbaren, dass einer aus der Runde Stopp sagt, wenn die Sprache doch auf eines der Themen kommt. Gibt der Gastgeber vor, wie es gemacht werden soll, hat das etwas Diktatorisches. Dann könnte einer der Gäste sagen: "Wir lassen uns doch nicht die Gesprächsthemen vorschreiben. Wo leben wir denn? Nicht mal mehr in der Familie darf man heute was sagen." Daran könnte sich dann schon der erste Streit entzünden. Daher besser alle ins Boot holen.

Der Streit hat einen ziemlich schlechten Ruf. Zurecht?

Herzberg: In der Psychologie sprechen wir nicht von Streits, sondern von Konflikten. Gibt es einen Konflikt, dann heißt das, es bestehen irgendwo Unterschiede. In Meinungen, in Beurteilungen, in Ansichten. Ich und mein Team untersuchen die Konflikte in Partnerschaften. Und wenn ein Paar sich nicht streitet, kann es sich nicht entwickeln. Die Partner müssen ihre unterschiedlichen Ansichten zusammenbringen. Die Unterschiede kann man vielleicht eine Zeit lang unter den Teppich kehren, aber das geht nicht auf Dauer gut. Irgendwann muss das besprochen und bearbeitet werden und idealerweise der dahinterstehende Konflikt gelöst werden. Paarentwicklung und Paarzufriedenheit finden Sie nur, wenn Sie streiten und Konflikte lösen können. Streiten an sich ist also nicht schlimm. Es kommt auf die Häufigkeit des Streits und vor allem auch auf das Wie an. Wie streiten die Paare?

Welche Unterschiede gibt es bei der Art zu streiten?

Herzberg: Streiten Paare konstruktiv, liegt ihnen etwas daran, eine Lösung zu finden. Andere Paare machen aus einem Streit ein Machtkampf. Dann gibt es einen Sieger und einen Verlierer. Der Sieger hat sich durchgesetzt, der Verlierer ist über den Tisch gezogen worden und musste nachgeben. Da haben beide nichts davon. Nicht mal der Sieger, zumindest langfristig nicht.

Wenn es einen Konflikt gibt, der unterschwellig schwelt, sollte man den dann thematisieren?

Herzberg: Weihnachten ist vermutlich nicht die ideale Gelegenheit Konflikte zu lösen, die da sind. Vermeidung oder Vertagung wäre besser. Um des Friedens Willen. Aber manchmal ist es eben so. Der Streit eskaliert gerade Weihnachten. Vielleicht weil dann alle zusammenkommen, oder weil die Emotionalität da ist. Manchmal lässt sich dann die Dynamik der Situation nutzen. Dann sagt man: Jetzt packen wir mal alle Sachen auf den Tisch. Aber dazu braucht man Mut, weil man dann auch genauer gucken muss, was eigentlich hinter dem Streit steckt.

Lohnt es sich, diesen Mut aufzubringen?

Herzberg: Vielleicht nicht zu Weihnachten und wenn Kinder da sind. Ansonsten, ja. Denn Konflikte arbeiten auch in einem, wenn sie nicht besprochen werden. Dann ärgert man sich schneller und geht wegen anderen Sachen an die Decke. Zudem kosten Konflikte Energie und sie binden Gedanken. Oft schlafen Leute nicht, weil sie die Konflikte im Schlaf oder vor dem Einschlafen wälzen. Es ist also für die psychische Hygiene besser, die Konflikte, die man im Leben hat, anzugehen. Das muss man nicht alleine machen, man kann sich Hilfe holen. Da gibt es sehr viele Möglichkeiten: Coaching, Therapie, Paartherapie, Freunde.

Und was hilft, um sich zu versöhnen?

Herzberg: Ansonsten hilft es, Kompromisse zu machen. Wenn ein Teils-teils-Kompromiss nicht funktioniert, kann man zum Beispiel sagen: Diesmal entscheidest du, nächstes Mal entscheide ich. Wenn sich Paare gestritten haben, helfen ihnen Rituale beim Versöhnen. Es gibt Paare, die haben eine Schiefertafel und wenn der Streit abgekühlt ist und man auf einander zugehen will, dann malt jeder auf der Schiefertafel einen Smiley. Oder man schreibt eine Uhrzeit auf, zu der man sich wieder trifft. Ein anderer geht joggen und sagt: Wenn ich vom Joggen wieder komme und geduscht habe, dann ist das vergessen, dann gucken wir wieder nach vorne. Paare müssen gucken, was jeder anbieten, wie jeder einen kleinen Schritt über sich hinaus machen kann. Und Rituale helfen dabei. Denn dann muss man nicht jedes Mal neu verhandeln, wer den ersten Schritt macht.

Zur Person: Philipp Yorck Herzberg ist Professor für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg. Er hat erforscht, wie sich Paare streiten und unter anderem das Buch "Vom Wert des Streits. Konflikte aus Sicht eines Psychologen" geschrieben.

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