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Abnehmen: Kann man mithilfe von KI-Apps Gewicht verlieren?

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Abnehmen: Kann man mithilfe von KI-Apps Gewicht verlieren?

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    KI-Apps können in vielerlei Form beim Abnehmen unterstützend wirken.
    KI-Apps können in vielerlei Form beim Abnehmen unterstützend wirken. Foto: Sophia Kembowski, dpa (Symbolbild)

    Wer es ernst meint, mit dem Abnehmen wird sich im Anflug der Motivation bestimmt schon mal die Sportsachen geschnappt haben – doch, um Gewicht zu verlieren, reicht Sport allein oft nicht aus. Um nachhaltig und ohne Jo-Jo-Effekt abzunehmen, war bisher etwas Rechnen nötig, um etwa den BMI zu ermitteln oder Kalorien zu zählen. Mit KI-Apps haben im digitalen Zeitalter nun neue Werkzeuge im Kampf gegen die Pfunde Einzug gehalten. Doch kann man mit ihnen überhaupt Gewicht verlieren – und was sagen Experten?

    KI-Apps: Wie kann man mit ihnen Gewicht verlieren?

    Grundsätzlich können KI-Apps wie ChatGPT, Gemini und Co. auch im Hinblick auf den Gewichtsverlust hilfreich sein. Die digitalen Helfer können schließlich – unter dem eigenen Hinweis, dass Fehler gemacht werden können – anhand weniger relevanter Daten entsprechende Ergebnisse liefern. Etwa zu:

    Greift man auf ChatGPT beispielsweise zurück, können individuelle ChatGPT-Versionen noch deutlich mehr. Etwa anhand von Fotos den eigenen Körperfettanteil schätzen lassen. Spezialisierte Unternehmen bieten zudem mithilfe von KI an, Kalorien eines Essens anhand von Fotos zu ermitteln, um diese zählen zu können, etwa CalorieCam.

    Auch Wissenschaftler zeigen, dass mit KI-Apps durchaus Pfunde purzeln können. So haben US-Forscher in einer auf der Plattform Springer Nature Link erschienenen Untersuchung gezeigt: Wer sein Leben durch eine KI-gestützte sogenannte Lebensstilintervention beeinflussen lässt, kann in einem von 24 Wochen im Durchschnitt 14 Prozent des Körpergewichts verlieren. Diese Intervention besteht aus einer mobilen App, einer Internet-Waage und einer KI, die individuell berät und den Gewichtsverlust verwaltet.

    Mithilfe von KI-Apps lassen sich darüber hinaus auch Ernährungspläne erstellen – doch da gibt es laut Experten im Zweifel gleich mehrere Haken.

    Kann ChatGPT, Gemini und Co. einen Ernährungsplan erstellen?

    ChatGPT, Gemini und Co. können je nach Prompt genaue und weniger genaue Ernährungspläne schreiben. Das dürfte für die Nutzer interessant sein, die bereits wissen, wie viel Fett, Kohlenhydrate und Proteine sie zu sich nehmen möchten.

    Eine Studie der Uni Hohenheim in Zusammenarbeit mit dem Max Rubner-Institut in Karlsruhe hat derweil ergeben: Ja, KI-Apps erstellen gesunde Ernährungspläne – allerdings nur für Durchschnittspersonen ohne spezielle Ernährungsweisen. Die Wissenschaftler halten fest: Die Vorschläge der KI-Chatbots seien gesünder „als das, was Menschen im Durchschnitt täglich zu sich nehmen“.

    Die Wissenschaftler um Maren Podszun vom Fachgebiet Biofunktionalität der Lebensmittel der Universität Hohenheim, untersuchten 108 von ChatGPT und Gemini erstellten Tagespläne für eine fiktive Frau mit jeweils ganz unterschiedlichen Arten der Ernährung. „Die Chatbots lieferten unterschiedliche Mahlzeitenvorschläge, kamen insgesamt aber zu ähnlichen Ergebnissen bei den Nährstoffgehalten“, so Podszun. Insgesamt seien die Pläne für „eine tägliche Mahlzeiteninspiration“ geeignet, für mehr aber nicht.

    Übrigens: Um in einem gesunden Bereich abzunehmen, empfehlen Experten nicht mehr als ein halbes bis ganzes Kilo in der Woche zu verlieren.

    Abnehmen mit KI-Apps: Was raten Experten?

    Das Forscherteam geht weiter. Festzustellen sei gewesen, dass durchschnittlich zu wenig Energie, Kohlenhydrate und Vitamin D angegeben wurde, jedoch bei Fleisch im Plan mitunter zu viel Protein: „Die KI-Chatbots scheinen den aktuellen Trend zur High-Protein-Ernährung aufzugreifen.“ Vorsicht sei bei veganer Ernährung geboten. Dort mangelt es in den Vorschlägen an wichtigem B12. Daher sagt Podszun: „Wer sich restriktiv, also zum Beispiel vegan ernährt oder an Unverträglichkeiten leidet, sollte sich nicht auf die Chatbots verlassen.“

    Ingo Froböse, Sportwissenschaftler an der Deutschen Sporthochschule in Köln und Autor von Fitness- und Ernährungsratgebern, erinnert im Gespräch mit dem digitalen Magazin t3n: Insbesondere der Stoffwechsel sei sehr individuell, „standardisierte, KI-geprägte Pläne“ seien daher kaum zu gebrauchen.

    Auch Radiologe Guido Rohrer, der ein Buch zum Thema Abnehmen mit Künstlicher Intelligenz verfasst hat, resümiert in der Bild-Zeitung: Richtig angewendet, sind die Technologien vielversprechend. Daher rät der Experte zu einem Dreiklang: Informationen der KI stets mit dem Arzt besprechen, neutral und offen fragen und vor allem realistisch planen.

    Übrigens: Allen voran Geld und motivierende Worte helfen beim Abnehmen – das hat wiederum eine andere Studie ergeben.

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