Das Geschäft mit dem Zierfisch zwischen Wahnsinn und Existenzgrundlage
Plus Fische um die Welt transportieren, nur um sie im Aquarium zu halten? Ein Wahnsinn, finden Tierschutzorganisationen. Im Amazonasbecken sieht man das anders.
„Krokodil!“, ruft Célia Castro Pinheiro ihrem Ehemann Jel Pereira da Silva zu und steigt in das knietiefe schwarze Wasser, „das war ein Krokodil“! Der Rio Negro, ein mehr als 2000 Kilometer langer Fluss, der im kolumbianischen Gebirge entspringt und unterhalb der brasilianischen Stadt Manaus in den Amazonas mündet, ist so trüb wie gut durchgezogener Tee. Die Frau watet vorsichtig voran, hält dabei eine Machete über ihrem Kopf. Dann erreicht sie die Reuse, eine vier mal zwei Meter große Konstruktion, in die Fische hinein-, aber nicht wieder hinauskommen, und sieht, was passiert ist: Die Holzstreben sind gebrochen, das Netz zerfetzt. Tausende Fische, der Fang von mehreren Tagen, sind durch die Löcher im Netz entkommen oder wurden vom Krokodil gefressen.
„Das war ein junges“, sagt die 42-Jährige gelassen. Ihr Mann, 39, geht am Flussufer in die Hocke, legt sein Gewehr auf den Knien ab. „Es wartet keine fünf Meter von hier“, sagt Jel, er spricht aus Erfahrung. „Entweder wir bauen die Falle ab und suchen einen anderen Ort. Oder ich bleibe heute Nacht hier – bis das Krokodil aus seinem Versteck kommt.“ Er tippt vielsagend auf sein Gewehr. Die beiden leben im Bundesstaat Amazonas im Nordwesten Brasiliens. Und fangen im Rio Negro Fische, die später irgendwo auf der Welt in einem Aquarium gehalten werden. Von Leuten wie Robert Kern.
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